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Der Kelch ist ein – meistens mit Wasser, manchmal mit Traubensaft oder Wein, manchmal mit beidem gemischt – gefรผlltes Gefรคร. Der Kelch wird dem magischen Paradigma Wissen zugeordnet, da es dem Wasser, dem Leben, dem erfahrenen (und somit echtem, nicht angelesenen) Wissen entspricht. Er steht fรผr den Abend und den Herbst. Im Tarot stehen die Kelche auch fรผr das Wasser.
Kelche kรถnnen aus unterschiedlichen Materialien sein. Manche Hexen bevorzugen Holzkelche, andere Metallkelche wie zb aus Silber oder Zinn, wieder andere Kelche aus Glas. Traditionell werden Kelche als Geschenk empfangen. Zumeist steht der Kelch in der Mitte des Altars. Er wird verwendet um etwas in ihn zu geben, zu segnen, um es wieder zu sich zu nehmen und einen Teil der Erde zu opfern. Man kann auch etwas hinein visualisieren und es wandeln. Der Kelch nimmt Wรผnsche und Emotionen auf, bรผndelt oder wandelt sie und gibt sie wieder ab. Ein Teil oder das vollstรคndige Innere wird in die Erde geben. Als Opfergabe und um Wรผnsche zu transformieren oder Dinge loszuwerden. Viele Hexen verwenden zwei Kelche, einen zum Trinken, einen fรผr das Ritual. Bei gemeinsamen Feiern, werden alle mit dem Kelch gesegnet. Der Kelch wird auch oft bei Initiationsriten verwendet und symbolisiert den Leib/den Schoร der Gรถttin. Deshalb wird er manchmal auch mit Fruchtbarkeit assoziiert. Manche Hexen nutzen den Kelch zum wahrsagen. Andere zur Reinigung. Manchmal wird der Kelch zusammen mit dem Athame als Symbol(akt) des groรen Ritus verwendet. Dabei entspricht der Kelch der weiblichen Kraft.
Urspรผnglich entstand der Kelch als Ritualwerkzeug vermutlich aus dem Kessel. Zb gibt es den keltischen Kesselkult, bei dem Kessel als wichtiges Zeremonialwerkzeug verwendet wurden. Seit der Broncezeit wurden Kessel als Totenbeigaben mitgegeben. Es gibt Aufzeichnungen รผber Weihrituale, zb das Handfasting beinhaltet einem Sprung รผber den Kessel. In der Mythologie gibt es Cerridwens Kessel, es gibt die Kessel des Reichtums und der Fรผlle, die Kessel als Beutestรผck aus der Anderswelt und die Kessel der Heilung oder Wiedergeburt. Manche halten den heiligen Grals als Ursprung des Kelches, der dann aber eher dem Geist zugeordnet ist.
Ich habe zwei Kelche. Meinen kleinen, den ich zusammen mit Meersalz und Wasser zur Reinigung verwende und meinen groรen, den ich als Geschenk bekommen habe. Wenn es an der Zeit ist, werde ich den groรen tauschen, da ich die Bindung zu dem Menschen gerne abschwรคchen wรผrde. Bisher sieht das Universum das allerdings anders (was sich nicht nur am Kelch zeigt).
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www.Hexenschule.net
www.sternenkreis.de
Zsuzsanna E. Budapes – Herrin der Dunkelheit, Kรถnigin des Lichts ISBN 3-7626-0664-1
Aufzeichnungen HOGD zb Regardie – Elemente der Magie ISBN 3-4991-8798-1
Gardner – The Gardnerian Book of Shadows ISBN 978-160506933-3
Gardner – Die Weisheit der Wicca ISBN 978-3-937392-87-5
Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Wien 2009, S. 809 ff.
eigene Gedanken / Erinnerungen