Hexenstern 🌒🌕🌘

𝓞𝓼𝓽𝓪𝓻𝓪 🌒🌕🌘
Sonnenfest zwischen 20.03 und 23.03

𝓖𝓮𝓼𝓬𝓱𝓲𝓬𝓱𝓽𝓵𝓲𝓬𝓱𝓮𝓼
Vieles ist unklar und nur bruchstückhaft belegt. Vermutlich entstammt der Name Ostara der Göttin Eostre. Eostre ist eine Frühlingsgöttin, eine Göttin der Morgendämmerung und der Fruchtbarkeit. Das erste mal wurde Eostre im achten Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung von einem Mönch namens Bede in seinem Werk „de temporum ratione“ (Eine Abrechnung mit der Zeit) erwähnt. Laut Bede wurde Eostre in einem Fest namens Eosturménap von Heiden gefeiert, bevor daraus Ostern entstand. 
Ronald Hutton schreibt in Stations of the Sun: A History of the Ritual Year in Britain: „Es fällt in die Kategorie von Interpretationen, die Bede als seine eigenen zugab und nicht als allgemein anerkannte oder bewiesene Tatsache.“ Gelehrte aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert finden weder Beweise noch Belege um zu wiederlegen. Aus der Diskussion scheinen zwei Theorien hervorzugehen. Eine ist, dass Versionen des von Bede gegebenen Namens während oder kurz nach seiner Zeit unter Sprechern germanischer Sprachen weit verbreitet waren: so war das christliche Fest im 8. und 9. Jahrhundert im Maintal als Ostarstuopha bekannt. Die andere Theorie besagt, dass das angelsächsische „eastre“, das sowohl das Fest als auch die Jahreszeit des Frühlings bedeutet, mit einer Reihe von Wörtern in verschiedenen indogermanischen Sprachen verbunden ist, die die Morgendämmerung und auch Göttinnen bedeuten, die dieses Ereignis personifizierten, wie etwa das griechische Eos, das Römische Aurora und die indischen Ushas.
Unklar bleibt weiterhin, warum vor dieser Zeit keinerlei Hinweise auf die Göttin zu finden sind. Einige Forscher behaupten, dass Eostre eine keltische Göttin sei, andere dass sie germanischen Ursprungs ist. Es gibt keine Mythen oder Legenden. Es wird lediglich eine modernere Geschichte über sie erzählt, die ihren Ursprung vermutlich im altukrainischen Märchen Psysanky – die wunderschönen Eier hat: 

Eines Tages fand Eostre einen armen Vogel, der hilflos im Sterben lag. Um ihn zu retten verwandelte sie ihn in einen Hasen, doch die Verwandlung geschah nicht vollständig. Er sah aus wie ein Hase, legte aber Eier. Aus Dankbarkeit für seine Rettung, legte er Eier und bemalte sie, die er Eostre schenkte um ihr Leben zu retten.

Dieses Märchen wandelte sich in der Zeit und wurde, ua von den Jacob Grimm 1835 postuliert, bis Gerald Gardner, der verschiedene Traditionen zusammenfasste, Ostara aufgriff und in den Jahreskreis überführte. Ursprünglich feierten die meisten Heiden keine Tag- und Nachtgleiche. Zumindest gibt es keine Aufzeichnungen darüber. Ostara wurde selbst nach dem Mönch Beda im, April und nicht im März gefeiert. Dennoch gibt es zahlreiche Hinweise über den ganzen Globus, dass die Tag- und Nachtgleichen gefeiert wurden.

Es gibt heilige Stätten der irischen Kelten und Druiden, welche die Sonnenwenden und Tag- und Nachtgleichen feierten. Die megalithischen Steinhaufen sind in ganz Irland verteilt gebaut und werden, bspw. genau zur Frühlings-Tagundnachtgleiche von Sonnenstrahlen erfüllt (zB. Loughcrew). Es gibt zwar Theorien, dass es sich hierbei um eine Art Kalendersystem handelte, doch astrologische Zeichen deuten auf eine größere Bedeutung hin. Es fehlen jedoch Aufzeichnungen über die Feiern. Die alten Mayas feiern die Frühlings-Tagundnachtgleiche seit mehr als 1000 Jahren. Auf der zeremonielle Pyramide El Castillo in Mexico erscheint zu Ostara eine Licht-Illusion, die als Rückkehr der Sonnenschlange bekannt ist. Es sieht aus, als würde eine Schlange die Stufen der Treppe hinabsteigen. In Vermont gibt es ein altes amphitheaterähnliches Becken, dass den Ort markiert, an welchem die Sonne zur Frühlings- und zur Herbst-Tagundnachtgleiche aufgeht. Sie stammen – einigen Quellen zufolge – von den amerikanischen Ureinwohnern. Auch in Salem gibt es Mystery Hill, einen Steinkreis, der aus 5 stehenden Steinen besteht und einem weiteren Stein, der auf den Sonnenaufgang und Sonnenuntergang an beiden Tagundnachtgleichen hinweist. Es gibt einige weitere interessanter Bauten: Fajada Butte im Chaco Culture National Historical Park im Nordwesten von New Mexico hat Steinplatten, die zur Sonnenwende und zur Tagundnachtgleiche Schatten auf spiralförmige Petroglyphen an der Klippenwand werfen. Im frühen 12 Jahrhundert unserer Zeitrechnung entstand Angkor Wat in Kambotscha, ein Hindu Tempelkomplex. Zur Frühlings-Tagundnachtgleiche strahlt die Sonne kurz auf der Spitze des zentralen Turms. Auf Malta gibt es die Tempelstätte Mnajdra, die ca 3800 vor unserer Zeitrechnung erbaut wurde. Zur Frühlings-Tagundnachtgleiche dringen die Sonnenstrahlen in den Tempel ein und erhellen die Hauptachse. Es gibt noch einige weitere Orte wie Spout Run in Clarke County, Virginia und der Fernacre Stone Circle in Cornwall. Wie und ob dort auch Zeremonien oder Riten zur Tagundnachtgleiche abgehalten wurden ist unklar, sind aber wahrscheinlich. Somit war es zwar Gerald Gardner, der die Frühlings-Tagundnachtgleiche in das verwandelte, was wir heute als das heutige Ostara kennen, aber es ist klar, dass die Menschen jahrtausendelang nicht nur wussten, dass die Tag-und-Nachtgleiche existierte und stattfand, sondern auch verfolgten, wann sie stattfinden würde. Ganz gleich, ob sie es als eine Zeit des Gleichgewichts, als eine Zeit des Neuanfangs oder einfach als eine Zeit zum Pflanzen ansahen, die Menschen nahmen die Tagundnachtgleiche zur Kenntnis und markierten ihr Auftreten oft auf aufwändige Weise mit grandiosen, komplizierten Strukturen.

𝓞𝓼𝓽𝓪𝓻𝓪 𝓲𝓶 𝓙𝓪𝓱𝓻𝓮𝓼𝓻𝓪𝓭
Die Zeit des Winters, der Kälte und Dunkelheit ist vorüber. Zu Ostara haben Tag und Nacht einen Gleichstand erreicht, es ist das Frühlingsäquinoktium. Ab jetzt sind die Tage wieder länger als die Nächte. Das Wetter wird besser, die Sonne scheint jeden Tag ein wenig länger und die ersten Blumen und Blüten strecken neugierig ihre Köpfe der Sonne entgegen. Die Erde beginnt aufzuwachen. Und mit ihr wir Menschen und die Tiere. Es ist die Zeit der Wiedergeburt und Erneuerung.
In der Winterzeit haben wir Projekte und Gedanken verinnerlicht und geplant, nun ist es an der Zeit sie ans Licht zu bringen. Wir können die eigenen inneren Felder bestellen und unsere Pflanzen säen. Innern wie außen. Es ist die Zeit Projekte zu starten.

𝓑𝓻𝓪̈𝓾𝓬𝓱𝓮 𝓾𝓷𝓭 𝓕𝓮𝓲𝓮𝓻𝓷
Das christliche Ostern wird gerne mit Ostara gleich gesetzt und oft heisst es, das eine wäre aus dem anderen entstanden oder das andere aus dem einen. Trotzdem liegt beide Feste über ein Monat auseinander und bis auf die Themen Auferstehung und Wiedergeburt haben sie keine Gemeinsamkeiten.
Die Druiden feierten statt Ostara Alban Eiler, was übersetzt „Licht der Erde“ bedeutet, der Tag, an dem sowohl die Nacht als auch der Tag gleichwertig waren. An diesem Tag wurde dass Getreide gesäht. Er galt als magische Zeit des Übergangs. Zu Ehren der Wein- und Frühlingsgötter Bacchus und Dionysos wurde im März ein Fest namens Bacchanalia abgehalten. Dabei ging es aber nicht um Ausgleich oder die Tagundnachtgleiche, sondern um Wein und körperliches Vergnügen.

In Griechenland wurden Dionysos und Persephone gefeiert. Dionysos, ein Frühlingsgott, hatte der Legende nach, während der Wintermonate starke Schmerzen und wurde von einer Blüte mit Heilung und neuem Leben beschenkt. Persephone wurde derweil von Hades in die Unterwelt entführt, während ihre Mutter Demeter so wütend war, dass sie die Ernte vernachlässigte. Zeus mischte sich ein und schickte Hermes um mit Hades zu verhandeln, damit die Ernte eingebracht werden konnte. Hermes einigte sich mit Hades darauf, dass Persephone im Frühling für ein halbes Jahr zu ihrer Mutter konnte um ab Herbst wieder als Königin des Hades zurück zu kehren. Demeter freute sich im Frühling so sehr, dass sie die Nature erblühen liess um Persephone zu begrüßen. Einer anderen Legende nach, stieg Aphrodite, die Göttin der Schönheit, Liebe und Fortpflanzung im Frühling aus den Fluten und jeder ihrer Tritte hinterließ ein Meer aus Blumen. Auch die griechische Göttin Eos wurde als Göttin der Morgenröte und der Fruchtbarkeit zu dieser Zeit gefeiert. Ebenso wie die Göttin Flora, die als Frühlingsgöttin das Land mit Blumen beschenkte. Auch in der nordischen Mythologie gibt es zahlreiche Göttinnen, die zur Zeit von Ostara verehrt wurden. Blodeuwedd wurde aus Blumen erschaffen und Freya verlässt – ähnlich wie Persephone – im Winter die Welt um im Frühling zurück zu kehren. Auch Gaia, die Erd- und Muttergöttin erwacht im Frühling zu neuem Leben. Zu Zeiten des römisch-julianischen Kalenders begann das neue Jahr um den 25. März. Auch in Persien feierte man vor unserer Zeitrechnung ein Neujahrsfest namens Nowruz um diese Zeit. Am irischen St. Patrick’s Day werden um Ostara rum die ersten Erbsen gepflanzt.

Cascarone ist eine Tradition die vermutlich aus Mexico stammt. Ein ausgeblasenes Ei wird mit etwas anderem wieder aufgefüllt. In der Regel sind sie mit Konfetti gefüllt, es gibt aber auch solche mit kleinen Spielsachen oder Süßigkeiten. Cascarones sind eine großartige Möglichkeit, jemandem einen Segen zu erweisen. Es gibt viele Eierspiele und Aktivitäten, die sich viel besser für Outdoor-Spaß eignen als für Indoor-Spaß. Einige dieser Aktivitäten umfassen Eierbrötchen und verschiedene andere Arten von Eierrennen. Bei einer traditionellen Eierrolle nach amerikanischer Art werden langstielige Löffel verwendet, um ein (normalerweise) hartgekochtes Ei von der Startlinie zur Ziellinie zu schieben. Das berühmteste Eierbrötchen Amerikas findet zu Ostern im Weißen Haus statt. Ähnliche Spiele werden in anderen Ländern gespielt. In Deutschland wird aus Stöcken eine Bahn gebaut, auf der Eier heruntergerollt werden. Das schnellste Ei ist der Gewinner. In Dänemark werden dekorierte Eier einen Hang oder Hügel hinuntergerollt. Das Ei, das die weiteste Strecke zurücklegt, ist Sieger. In Litauen wird ein Murmelspiel gespielt: Man rollt sein Ei und darf alle Eier behalten, die es berührt. Das häufigste Eierrennen ist höchstwahrscheinlich eines, bei dem man ein Ei mit einem Löffel von der Startlinie bis zum Ziel trägt. Eierklopfen oder „Jarping“ ist ein Wettbewerb, bei dem Menschen mit der Spitze ihres hartgekochten Eies gegen andere Eier klopfen. Sobald ein Ei zerbricht, scheidet es aus dem Wettbewerb aus und das Ei, das die meisten anderen Eier zerbricht, ist der Gewinner.

𝓩𝓾𝓸𝓻𝓭𝓷𝓾𝓷𝓰𝓮𝓷 𝓷𝓪𝓬𝓱 𝓢𝓽𝓮𝔀𝓪𝓻𝓽 & 𝓙𝓪𝓷𝓮𝓽 𝓕𝓪𝓻𝓻𝓪𝓻𝓼 (𝓢𝓪𝓷𝓭𝓮𝓻𝓼 – 𝓐𝓵𝓮𝔁𝓪𝓷𝓭𝓻𝓲𝓷𝓲𝓼𝓬𝓱)
Göttinaspekt: Inbitiation
Vegetationsgott: Eichenkönig erstarkt
Sonnengott: steigt auf

𝓩𝓾𝓸𝓻𝓭𝓷𝓾𝓷𝓰𝓮𝓷 𝓷𝓪𝓬𝓱 𝓩𝓼𝓾𝔃𝓼𝓪𝓷𝓷𝓪 𝓔 𝓑𝓾𝓭𝓪𝓹𝓮𝓼𝓽 (𝓓𝓲𝓪𝓷𝓲𝓬 𝓣𝓻𝓪𝓭𝓲𝓽𝓲𝓸𝓷)
Göttin: Persephone
Gott: –
Themen: Jungfrauenaspekt, Wiedergeburt, Fortpflanzung

𝓩𝓾𝓸𝓻𝓭𝓷𝓾𝓷𝓰𝓮𝓷 𝓷𝓪𝓬𝓱 𝓖𝓪𝓻𝓭𝓷𝓮𝓻 (𝓖𝓪𝓻𝓭𝓷𝓮𝓻𝓲𝓪𝓷 𝓦𝓲𝓬𝓬𝓪)
Entzünden und Anrufen des Licht/Feuer des Lebens, Sprunf über’s Feuer, Tanz um den Kessel

𝓖𝓸̈𝓽𝓽𝓲𝓷𝓷𝓮𝓷
Persephone, Aphrodite, Venus, Cybele, Eos, Flora, Blodeuwedd, Gaia, Freya

𝓖𝓸̈𝓽𝓽𝓮𝓻
Dionysos, Cernunnos, Dagda, Min, Osiris, Pan

𝓕𝓪𝓻𝓫𝓮𝓷
leuchtendes Rot, Grün, Gelb, Pastell und Weiß

𝓣𝓲𝓮𝓻𝓮
Kaninchen, Phönix, Kücken

𝓡𝓪̈𝓾𝓬𝓱𝓮𝓻𝓾𝓷𝓰𝓮𝓷
Weihrauch, Benzoe, Drachenblut, Muskat, Veilchen oder Jasmin, Orange und Rosenblätter

𝓐𝓵𝓽𝓪𝓻𝓮𝓵𝓮𝓶𝓮𝓷𝓽𝓮
Weidenzweige, Frühblüher, gebundene Kränze aus Frühlingsblumen wie Veilchen und Iris.

𝓔𝓼𝓼𝓮𝓷/𝓞𝓹𝓯𝓮𝓻𝓰𝓪𝓫𝓮𝓷
Sprossen, Spinat, Kartoffeln und Salate mit
frischen Kräutern und natürlich Eiern.

𝓠𝓾𝓮𝓵𝓵𝓮𝓷
Ostara: Rituals, Recipes & Lore for the Spring Equinox (Llewellyn’s Sabbat Essentials Book 5) ISBN ‎8-36464580-3
Fifty Years of Wicca ISBN 0-7387421-6-3
The Gardnerian Book of Shadows ISBN 1-6050693-3-7
Herrin der Dunkelheit, Königin des Lichts ISBN 3-7626-0664-1
www.yumpu.com/de/document/read/5627570/die-acht-neuheidnischen-jahreskreisfeste-im-spiegel-hagazussa
www.tandfonline.com/doi/pdf/10.1080/00155870802352178
THS
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