Hexenstern 🌒🌕🌘

𝓧𝓘 – 𝓐𝓾𝓼𝓰𝓵𝓮𝓲𝓬𝓱𝓾𝓷𝓰  / 𝓓𝓲𝓮 𝓖𝓮𝓻𝓮𝓬𝓱𝓽𝓲𝓰𝓴𝓮𝓲𝓽

𝓢𝓮𝓹𝓱𝓮𝓻 𝓙𝓮𝓽𝔃𝓲𝓻𝓪𝓱: Waage

𝓭𝓮𝓾𝓽𝓼𝓬𝓱𝓮𝓻 𝓑𝓾𝓬𝓱𝓼𝓽𝓪𝓫𝓮: L

𝓱𝓮𝓫𝓻𝓪̈𝓲𝓼𝓬𝓱𝓮𝓻 𝓑𝓾𝓬𝓱𝓼𝓽𝓪𝓫𝓮 (𝓑𝓮𝓭𝓮𝓾𝓽𝓾𝓷𝓰): Lamed (Peitsche)

𝓷𝓾𝓶𝓮𝓻𝓲𝓼𝓬𝓱𝓮𝓻 𝓦𝓮𝓻𝓽: 30

𝓑𝓲𝓵𝓭𝓼𝔂𝓶𝓫𝓸𝓵𝓲𝓴 𝓢𝓶𝓲𝓽𝓱/𝓦𝓪𝓲𝓽𝓮:

Die zentrale Figur der Gerechtigkeit entspricht einer Personifizierung der Gerechtigkeit, aber sie trägt keine Augenbinde. Ihr Haar ist gelb und entspricht – wie im Falle der Kaiserin – der Venus, genau wie der grüne Schulterumhang, der der Farbe Grün und somit der Venus zugeordnet ist. Sie können sie auch mit der Frau, die den roten Löwen zähmt, gleichsetzen.
Die Bota-Version hat das Gewand der Frau ein Zierkragen, auf der ein blau-violettes Kreuz abgebildet ist. Dies bezieht sich durch Farbe und Form auf die Erhöhung des Saturn in der Waage, genauso wie das T-Kreuz auf dem Griff des Schwertes. Die rote Robe hat die Farbe des Mars, komplementär zum Grün der Venus. Der griechische Mythos erzählt von einer heimlichen Romance zwischen Mars und Venus. Er verweist darauf, dass Handeln und Imagination sich aufeinander beziehen. Die Muskelspannung wird vom Mars regiert. Daraus folgt, dass jegliche Arbeit oder Tätigkeit, welche die Kabbalisten der Waage zuordnen, von den Marskräften in den Muskeln abhängt.
Unter der roten Robe sind die Ärmel eines blauen Untergewands zu sehen. Das sind die Farben der Hohepriesterin. Im Raider-Tarot trägt die Gerechtigkeit eine Krone mit drei Türmchen und mit einem quadratischen Juwel. Die drei Türmchen und die vier Seiten des Quadrats ergeben sieben, die kabbalistische Zahl der Sphäre der Venus im Baum des Lebens. In der Bota-Version ist das Quadrat weiß und enthält einen roten Kreis. Da 22 das herkömmliche Zahlensystem für den Kreis ist und ein Quadrat für die Vier steht, repräsentieren die beiden zusammen wie Quadrat und Kompass der Freimaurerei 26, also Zahlenwert des göttlichen Namens Yod-Heh-Vau-Heh, Jehova.
In der linken Hand hält sie goldene Waagschalen als ein indirekter Hinweis auf die Sonnenenergie oder das Licht. Für beides steht von jeher Gold als Symbol. Sie stehen dafür, das eigene Handeln abzuwägen und zu beurteilen.
Der gelbe Hintergrund bezieht sich auf das Element Luft, der die Waage ein Luftzeichen ist. Die Farbe der Vorhänge ist lila, die auf Jupiter und das Rad des Schicksals verweist und erinnert daran, dass die Schleier des mechanischen Geschehens vor den Uneingeweihten die Tatsache verhüllen, dass das gesamte Universum von Lebenshauch des Geistes ist. Dieser wird durch das Gelb symbolisiert. Zwischen den beiden Säulen des Throns ist ein violetter Schleier. Schleier und Vorhänge sind Widerspiegelungen von Ideen.
Das Schwert ist aus Stahl und somit dem Mars zugeordnet. Es ist eine Erinnerung daran, dass jedes Handeln zerstört oder aufbaut. Wir können es auch als Ausmerzen von allem Unbrauchbaren ansehen. Im hebräischen Alphabet wird Sajin – das Schwert durch den Schlüssel 6 repräsentiert. Psychologisch gesehen veranschaulicht dieses Bild das Gesetz des Gleichgewichts und der Selbstausrichtung. Eine ausgeglichene Persönlichkeit ist gläubig, zuversichtlich, beständig, denn der richtige Gebrauch der
Vermutung bedeutet stabile Zuversicht hinsichtlich des angemessenen Ergebnisses aller Handlungen.

𝓐𝓻𝓽𝓱𝓾𝓻 𝓔 𝓦𝓪𝓲𝓽𝓮 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓲𝓮 𝓖𝓮𝓻𝓮𝓬𝓱𝓽𝓲𝓰𝓴𝓮𝓲𝓽 (𝓢𝓶𝓲𝓽𝓱/𝓦𝓪𝓲𝓽𝓮):

Waite beschreibt die Karte als ihrer traditionellen Bestimmung folgend. Er verweist auf die Säulen, die einem moralischen Prinzip entsprechen, das sich von der spirituellen Gerechtigkeit unterschiedet und keine Gnade kennt. Sie entsprechen auch nicht dem selben Zugang wie die Säulen der Hohepriesterin.

𝓟𝓪𝓾𝓵 𝓕𝓸𝓼𝓽𝓮𝓻 𝓒𝓪𝓼𝓮 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓲𝓮 𝓖𝓮𝓻𝓮𝓬𝓱𝓽𝓲𝓰𝓴𝓮𝓲𝓽 (𝓑.𝓞.𝓣.𝓐.):

Case ordnet der Gerechtigkeit den Buchstaben Lamed und das Verb lehren, anleiten zu. Als Substantiv Treibstachel. Da der Ochse, der durch diesen Treibstachel angetrieben wird, im hebräischen Alphabet Aleph repräsentiert, bezeichnet Lamed also das, was die Manifestation der kosmischen Kraft im Tarot darstellt. Das was sie zwingt und lenkt. Man kann sagen, dass diese kosmische Kraft alles durchdringt und alles umfasst. Case sagt, man müsse verstehen, dass Lamed für etwas innerhalb dieser Lebenskraft steht. Es bezeichnet den Drang und Trieb, die innere Fähigkeit. Im Buch der Formgebung ist die Funktion von Lamed Arbeit oder Handlung. Es ist auch die Grundbedeutung des Sanskrit Begriffs Karma.
Der zugeordnete Planet sind Mars, wobei Waage das Kardinalzeichen ist, welches mit Luft verknüpft wird. Diese wird von Venus regiert und ist das Zeichen, in dem Saturn erhöht ist. Die unbewusste Schlussfolgerung sind die Saat des Karma und die tatsächliche Grundlage für alle Aktivität. Aus ihnen gewinnen wir Anleitung und Wissen. Es ist die höchste Manifestation der beschränkenden, konkreten Saturnkraft, die Lamed symbolisiert.
Die Waage herrscht über die Nieren, die Lenden, die Wirbelsäule und die Lumbalregion. Astrologen sind der Meinung, dass Waage Menschen Ordnung und Harmonie lieben. Venus äußert sich in der Liebe zur Schönheit und kultivierenden Lebensart. Es heißt, Waagen haben einen ausgeprägten Sinn für vorausschauende und scharfe Wahrnehmung. Die Farbe ist grün, der entsprechende Ton das Fis oder Gis.
Die Bewusstseinsform der Kabbalisten für Lamed ist die gläubige Intelligenz. Im Hebräischen heißt gläubig Amen. Das Wort sprechen wir als bestätigenden Ausdruck am Ende eines Gebets. Es steht in Beziehungen zum Sanskrit Aum bzw. Om und mit dem Namen des Gottes Amon, oft auch Amen geschrieben. In der Kabbalah heißt es, spirituelle Tugenden werden in der gläubigen Intelligenz angelagert und sie vermehren sich darin. Hier finden wir eine Vorstellung vom Heranreifen und Inspirationsvermögen zu Handlungsmotiven, das was Esoteriker grundlegend als Karma verstehen.
Der Titel Die Gerechtigkeit beinhaltet die tätige Anwendung des Karmas und ihre Gesetze. Wir denken an:
– Ausgleich
– Gleichgewicht
– Genauigkeit
– Unparteilichkeit.

𝓟𝓪𝓹𝓾𝓼 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓲𝓮 𝓖𝓮𝓻𝓮𝓬𝓱𝓽𝓲𝓰𝓴𝓮𝓲𝓽 (𝓢𝓶𝓲𝓽𝓱/𝓦𝓪𝓲𝓽𝓮):

Bei Papus liegt die Gerechtigkeit an der 8.´Position. Sie bedeutet für ihn Gerechtigkeit in allen Formen und in jeder Beziehung. Er sagt dazu: „Die Geheimwissenschaft war zunächst theoretisch und ist in der Praxis überführt und mündlich gelehrt worden. Jetzt steht sie in der vollen Strenge ihrer Konsequenz“. Schrecklich für den falschen Magier, aber gerecht für den wahren Eingeweihten. Er sieht die Karte als Ergänzung zur 11. der Stärke.

Urhieroglyphe: ein Feld
Kabbala: Nizah (Dara Nin: er meint wohl Netzach damit)
Astronomie: Krebs
Schlüssel der Karte: Die Mutter
Schlüssel der Karte: Die Gerechtigkeit
Schlüssel der Karte: Die Elementare Existenz

𝓑𝓲𝓵𝓭𝓼𝔂𝓶𝓫𝓸𝓵𝓲𝓴 𝓗𝓪𝓻𝓻𝓲𝓼/𝓒𝓻𝓸𝔀𝓵𝓮𝔂:

Bei Crowley steht die Ausgleichung an der Position 8. Sie steht für das universelle Prinzip der Angleichung des Gleichgewichts. Sie wird oft als Gerechtigkeit bezeichnet, was das Prinzip der Verhandlung und Wahrheitsfindung widerspiegelt.
In der Mitte der Karte ist eine Figur wie einen Diamanten nachempfunden dargestellt. Sie sieht aus, als würde sie einen Netzschleier der Illusionen und Täuschungen durchbohren. In der ägyptischen Mythologie entspricht diese Figur Maat, der Göttin der Gesetze, der Wahrheit und der Gerechtigkeit. Sie spielt eine wichtige Rolle im Totengericht, weil mit ihr und ihrer Feder das Herz der Toten aufgewogen wurde, um die Wahrhaftigkeit zu prüfen.
In der Astrologie steht das Symbol für die Waage. In den Waagschalen befinden sich die griechischen Buchstaben Alpha, der Anfang, und Omega, das Ende. Das Prinzip der Waage verlangt, dass alles, was in die Wege geleitet wurde, auch zu Ende gebracht werden muss. Die Waagschalen sind auch Symbole rechtlicher Angelegenheiten.
Die vollkommenen Kreise oder Balance im Hintergrund sind formulierte Ideen und Gedanken. Die Ausgleichungskarte ist die einzige Karte, in der das Ass der Schwerter mit Ausnahme seiner eigenen Karte erscheint. Hier nach unten, was den Einsatz kreativer Ideen auf greifbare und nützliche Weise darstellt. Das Ass der Schwerter steht für Kreativität und originellen Geist.
Die vier verlängerten Säulen im Hintergrund stehen für ausgeglichene Gesundheit: mental, physisch, spirituell, emotional. Die Augen der Figur sind verhüllt, was bedeutet, dass Ausgleichung und Zentriertheit nur aus dem Inneren Selbst entstehen kann.

𝓐𝓵𝓮𝓲𝓼𝓽𝓮𝓻 𝓒𝓻𝓸𝔀𝓵𝓮𝔂 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓲𝓮 𝓖𝓮𝓻𝓮𝓬𝓱𝓽𝓲𝓰𝓴𝓮𝓲𝓽 (𝓗𝓪𝓻𝓻𝓲𝓼/𝓒𝓻𝓸𝔀𝓵𝓮𝔂):

Crowley nannte die Karte Ausgleichung statt Gerechtigkeit, da Gerechtigkeit für ihn eine rein menschliche Bedeutung hat und die Naturtatsache Ausgleichung ausschließt. Natur ist nicht gerecht in irgendeinem Sinne, sie ist exakt. Die Karte ist der Waage zugeordnet, die Herrscherin der Waage ist die Venus und Saturn ist erhöht, somit repräsentiert dieses Zeichen das Gleichgewicht aller Dinge. Es ist letztendlich laut Crowley der Ausgleichen der Tetragrammatonformel.
Die Karte ist für Crowley außerdem die weibliche Ergänzung zum Narren, denn die Buchstaben Aleph und Lamed bilden den geheimen Schlüssel des Buch des Gesetzes. Mehr noch: sie ist die Partnerin des Narren. Um den Ausgleich darzustellen, hat er die Frau mit den Straußenfedern der Maat gekrönt. Auf ihrem Kopf trägt sie die Uräus Schlange, den Herrn des Lebens und des Todes.
Sie wägt in den Waagschalen oder Sphären das Universum ab: Alpha das Erste ist im Gleichgewicht mit Omega im Letzten. So steht sie im Gleichgewicht vor einem Thron, dieser ist aus Kugeln und Pyramiden gebildet.

𝓖𝓮𝓻𝓭 𝓩𝓲𝓮𝓰𝓵𝓮𝓻 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓲𝓮 𝓖𝓮𝓻𝓮𝓬𝓱𝓽𝓲𝓰𝓴𝓮𝓲𝓽 (𝓗𝓪𝓻𝓻𝓲𝓼/𝓒𝓻𝓸𝔀𝓵𝓮𝔂):

Ziegler sieht in der Waage Zentriertheit und Ausgleichung der Gegensätze, sowie Ausgewogenheit und Gerechtigkeit. Auch er beschreibt sie als weibliche Ergänzung des Narren. Er sieht in der Karte eine Aufforderung, alle Extreme aus dem Leben zu verbannen. Dies kann sowohl im emotionalen Bereich und in emotionalen Beziehungen gelten, als auch bei der Arbeit, sowie im Umgang mit Geld. Nur aus einem völligen Gleichgewicht heraus werden sich die Dinge so entwickeln, dass alles am richtigen Platz einen seinen besonderen Stellenwert erhält.

𝓐𝓴𝓻𝓸𝓷 & 𝓑𝓪𝓷𝔃𝓪𝓯 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓲𝓮 𝓖𝓮𝓻𝓮𝓬𝓱𝓽𝓲𝓰𝓴𝓮𝓲𝓽 (𝓗𝓪𝓻𝓻𝓲𝓼/𝓒𝓻𝓸𝔀𝓵𝓮𝔂):

Akron Banzaf ordnen der Ausgleichung den Trieb Erkenntnisbild zu. Für sie steht sie für das Ziel Selbstverantwortung, aber auch Selbstverwirklichung mit dem Leitbild Recht und Ordnung. Das Licht der Karte sehen sie im Gleichgewicht, in der Fairness und in vernünftigen Entscheidungen und die Schatten in der Selbstgerechtigkeit und Pharisäertum. Die Ausgleichung symbolisiert für sie für den Archetypus Richter oder Weltharmonik. Weitere Zuordnungen sind der Duft Eau de Cologne, der Edelstein blauer Saphir, in der Astrologie Venus in Waage und als Ritual die Rechtsprechung.

𝓮𝓲𝓰𝓮𝓷𝓮 𝓖𝓮𝓭𝓪𝓷𝓴𝓮𝓷 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓲𝓮 𝓖𝓮𝓻𝓮𝓬𝓱𝓽𝓲𝓰𝓴𝓮𝓲𝓽:

Wir befinden uns nun in den inneren Welten. Nachdem der Narr den ersten Teil seiner Reise abgeschlossen hat und erkannte, dass die inneren Welten in engem Zusammenhang mit den äußeren Welten stehen beginnt er in sich Balance und Ausgleichung zu finden. Dies umschliesst Mitte, Zentriertheit und Maßhaltung in allen Dingen ebenso wie das Ausgleichen karmischer Schuld um seine Wege weiter zu gehen. Aus der zentrierten Mitte heraus kann man loslösen und neue Wege kreieren und gehen. Und in der sichtbaren und materiellen Welt manifestieren. Wobei man stehts bedenken muss, das man nicht bekommt was man möchte sondern was man braucht.

𝓠𝓾𝓮𝓵𝓵𝓮𝓷:

eigene Bilder
Israel Regardie – Die Elemente der Magie ISBN 9-783499-1879-88, Seite 161
Papus – Tarot der Zigeuner ISBN 9-783502-2024-55, Seite 105-107, Seite 117-119
Angeles Arrien – Crowley Tarot ISBN 3-908644-78-X, Seite 79-83
Paul Forster Case – Schlüssel zur Ewigen Weisheit des Tarot ISBN 3-908644-87-9, Seite 117-120
Gerd Ziegler – Tarot Spiegel der Seele ISBN 3-908644-36-4 Seite 39-40
Arthur Edward Waite – Bildschlüssel zum Tarot ISBN 9-783908-6446-75 Seite 69
Aleister Crowley – Das Buch Thoth ISBN 3-921960-33-9 Seite 91-93
Akron und Hajo Banzaf – Der Crowley Tarot ISBN 978-3-442-21500-3 Seite 128-136
Tarot: Waite, B.O.T.A, Crowley, Tarot der weisen Frauen