𝓘𝓧 – 𝓓𝓮𝓻 𝓔𝓻𝓮𝓶𝓲𝓽 / 𝓓𝓮𝓻 𝓔𝓲𝓷𝓼𝓲𝓮𝓭𝓵𝓮𝓻
𝓢𝓮𝓹𝓱𝓮𝓻 𝓙𝓮𝓽𝔃𝓲𝓻𝓪𝓱: Jungfrau
𝓭𝓮𝓾𝓽𝓼𝓬𝓱𝓮𝓻 𝓑𝓾𝓬𝓱𝓼𝓽𝓪𝓫𝓮: I,J,Y
𝓱𝓮𝓫𝓻𝓪̈𝓲𝓼𝓬𝓱𝓮𝓻 𝓑𝓾𝓬𝓱𝓼𝓽𝓪𝓫𝓮 (𝓑𝓮𝓭𝓮𝓾𝓽𝓾𝓷𝓰): Yod (Finger)
𝓷𝓾𝓶𝓮𝓻𝓲𝓼𝓬𝓱𝓮𝓻 𝓦𝓮𝓻𝓽: 10
𝓑𝓲𝓵𝓭𝓼𝔂𝓶𝓫𝓸𝓵𝓲𝓴 𝓢𝓶𝓲𝓽𝓱/𝓦𝓪𝓲𝓽𝓮:
Der Eremit zeigt einen Mann der vor verschneiten Bergwipfeln steht. Er hält eine Laterne für die aufsteigenden Wanderer, steht aber weit über ihnen, als ob er ihnen den Weg erleuchten möchte. Er hat einen weißne Bart, der ihn als heiligster Ältester ausweist, der eins mit dem zranfänglichen Willen ist. Er trägt eine graue Mönchskutte, die ihrerseits auch eine Bedeutung hat. Sie steht für den „Verborgenen in allem Verborgenen“. Er ist Quelle und Ziel gleichermaßen. Jede spirituelle Praxis zielt darauf hinaus. Auf die Vereinigung des persönlichen Bewusstseins mit dem kosmischen Willen. Das was oben ist, entspricht dem was unten ist – das hermetische Axiom findet seine Entsprechung in dieser Karte.
Der Eremit steht in der Dunkelheit, wie das was hinter/über unserer Persönlichkeit steht für unseren Intellekt in Dunkelheit liegt. Der Eremit ist dabei wie der Narr ein Fundament, er ist dabei der Alte, der über allem bisherigen steht, während der Narr der Junge ist.
Der schneebedeckte Gipfel ist für uns (bzw unseren Intellekt) unbegreiflich kalt und fremd. Case bezeichnet es als „weit entfernt vom warmen Leben“. Und doch hält er das Licht hoch und zeigt damit anderen den Weg. Das Licht entspricht einem sechszackigen Stern (der seinerseits auch für das hermetische Axiom steht). Die miteinander verflochtenen Dreiecke stehen auch für die Vereinigung und die sechs Zacken stehen für die Jungfrau. Der Eremit ist alleine dargestellt, steht aber für einen Hinweisgeber und Wegweiser. Er selbst muss nicht weiter hinauf steigen. Er möchte anderen den Weg weisen, weshalb er den Stab des Magiers in seiner linken Hand hält.
𝓐𝓻𝓽𝓱𝓾𝓻 𝓔 𝓦𝓪𝓲𝓽𝓮 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓮𝓷 𝓔𝓻𝓮𝓶𝓲𝓽 (𝓢𝓶𝓲𝓽𝓱/𝓦𝓪𝓲𝓽𝓮):
Waite stellt die Lampe des Eremiten nicht teilweise vom Mantel verdeckt (wie ursprünglich) sondern offen dar. Sie verschmilzt die Idee der alten Tage mit dem Licht der Welt – für Waite vollständig. Sie ist wie ein Stern, der den Weg weist. Für Waite ist die Karte eine Vollendung. Der Eremit selbst ist kein Suchender, sondern ein Wegweisender. Die Karte steht auch für die göttliche Wahrheit, die sich selbst vor jenen schützt, die ungerüstet sind.
𝓟𝓪𝓾𝓵 𝓕𝓸𝓼𝓽𝓮𝓻 𝓒𝓪𝓼𝓮 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓮𝓷 𝓔𝓻𝓮𝓶𝓲𝓽 (𝓑.𝓞.𝓣.𝓐.):
Case ordnet dem Eremiten die Zahl 10 und den Buchstaben Jod zu. Jod steht für die offene Hand, die für Case für Macht bzw Mittel und Möglichkeiten zur Lenkung steht, aber eher als passive Tendenz und weniger als tatsächliche Aktivität. Kabbalistisch ist Jod ein wichtiger Buchstabe, da er der erste des heiligen Names JHVH und des Begriffs Jechidah ist. Jechidah steht für das Unteilbare, das eine und damit für Kether. Jod wird der Tastsinn zugewiesen und steht damit für das übergeordnete Selbst, für das Ich bin. Der zugeordnete Ton ist das F und als Farbe das gelbgrün.
Im Tierkreis ist die Jungfrau zugeordnet, ein bewegtes Erdzeiches welches dem Merkur zugewiesen ist. Die Jungfrau regiert – laut Astrologen – den Darm, das Organ welches schlussletzendlich das brauchbare vom unbrauchbaren Material trennt und letzteres ausscheidet.
Als Bewusstseinsform ist Jod die Intelligenz des Willens zugeordnet. Wille steht hier aber primär für vergnügen, Entzücken und daraus resultierende Entschlossenheit. Also eine tiefere Form von Willen. Die Kabbalisten sagen darüber, dass sie jedes Lebewesen auf seine „Bezeugung der Existenz der uranfänglichen Herrlichkeit“ vorbereiten. Auf die Erfahrung des übergeordneten Selbst.
Der Titel der Karte – Eremit – bezieht sich, laut Case, auf folgende Textstelle:
„Jod steht über allem. Und kein anderer wird mit ihm assoziiert“. So ist es auch mit Eremit. Er lebt und steht alleine und er ist isoliert. Er steht für den übergeordneten Willen, für den kosmische Drang nach Freiheit. Psychologisch entspricht dies dem Bewusstsein dass jeder Wille universel und nicht individuell ist. Was wiederum die Freiheit des Selbst bedeutet, dass erkennt, dass der persönlicher Wille eine Illusion ist.
𝓟𝓪𝓹𝓾𝓼 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓮𝓷 𝓔𝓻𝓮𝓶𝓲𝓽 (𝓢𝓶𝓲𝓽𝓱/𝓦𝓪𝓲𝓽𝓮):
Papus sieht den Eremiten an Position 10 und sieht ihn als Spiegelpunkt, ab dem sich die vorherigen Karten in den folgenden spiegeln.
Urhieroglyphe: Bedachung
Kabbala: Jesod
Astronomie: Löwe
Schlüssel der Karte: die natürlich erhaltende Kraft – das Astralfluidum
Schlüssel der Karte:Schlüssel der Karte: Die Menschheit in der Funktion von Gott dem heiligen Geist – die menschliche Liebe
Schlüssel der Karte:Schlüssel der Karte: Die Klugheit (Schweigen)
𝓑𝓲𝓵𝓭𝓼𝔂𝓶𝓫𝓸𝓵𝓲𝓴 𝓗𝓪𝓻𝓻𝓲𝓼/𝓒𝓻𝓸𝔀𝓵𝓮𝔂:
Der Eremit wird als Vollendung der Innenschau dargestellt. Er wird als weiser Mann, als Laternenträger und Führer dargestellt. Er beleuchtet Zerberus, den Wächter der Unterwelt. Er steht für die dunklen und unbekannten Bereiche unseres Innenlebens. Die Teile die erst erforscht und erfahren werden müssen, bevor sie wahr werden. Einer seiner drei Köpfe schaut zurück und stellt sicher, dass alles abgeschlossen ist, bevor etwas Neues beginnt. Er wacht darüber, dass wie unerledigtes aus der Vergangenheit abschliessen um offen für den Wandel/die Transformation zu sein.
Die Karte ist der Jungfrau (und somit auch Fruchtbarkeit) zugeordnet, die sich im Getreide wieder findet. Die Jungfrau steht für Ordnung und Organisation. Die Art wie wir unser Leben organisieren offenbart unsere Innerstes. Die orphische Schlange um das Ei steht für unsere spirituelle Wandlung. Die Form des Eremiten erinnert an Jod.
𝓐𝓵𝓮𝓲𝓼𝓽𝓮𝓻 𝓒𝓻𝓸𝔀𝓵𝓮𝔂 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓮𝓷 𝓔𝓻𝓮𝓶𝓲𝓽 (𝓗𝓪𝓻𝓻𝓲𝓼/𝓒𝓻𝓸𝔀𝓵𝓮𝔂):
Auch Crowley weist dem Eremiten den Buchstaben Jod zu. Deshalb ist die Hand im Zentrum der Karte angeordnet. Er weist darauf hin, dass im hebräischen Alphabet alle Buchstaben eine Kombination des Jod darstellen. Jod ist der erste Buchstabe des Tetragrammaton und steht für den Vater, für Merkur in seiner höchsten Form, für den Schöpfer der Welten. Die Karte erinnert Crowley an die Legende von Persephone. Er sieht in ihr eine Integrität der Gegensätze manifestiert.
𝓖𝓮𝓻𝓭 𝓩𝓲𝓮𝓰𝓵𝓮𝓻 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓮𝓷 𝓔𝓻𝓮𝓶𝓲𝓽 (𝓗𝓪𝓻𝓻𝓲𝓼/𝓒𝓻𝓸𝔀𝓵𝓮𝔂):
Für Ziegler hat der Eremit sein eigenes Licht im Inneren gefunden. Er ist vom inneren Licht erfüllt und empfindet das Äußere als farblos. Auch Ziegler weist darauf hin dass alles unabgeschlossene erledigt sein muss, ehe man sich auf was neues einlässt. Er sieht die Karte als Hinweis dass Alleinesein zu genießen und die Dinge abzuschliessen, die man offen hat.
𝓐𝓴𝓻𝓸𝓷 & 𝓑𝓪𝓷𝔃𝓪𝓯 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓮𝓷 𝓔𝓻𝓮𝓶𝓲𝓽 (𝓗𝓪𝓻𝓻𝓲𝓼/𝓒𝓻𝓸𝔀𝓵𝓮𝔂):
Akron Banzaf ordnen den Eremiten dem Trieb Introversion und Rückzug aus dem Leben zu. Das Ziel sehen sie in der Selbstfindung und der Wahrheit und das Leitbild im inneren Licht als Wegweiser. Als Licht der Karte sehen sie die Weisheit und Erleuchtung, während sie den Schatten in Selbstbespiegelung und Lebensfeindlichkeit sehen.
Im Eremit sehen sie den weisen Mann (Merlin, Abraham), den Sucher aber auch Führer zugleich. Weitere Zuordnungen sind: der Duft Weihrauch und Wachholder, die Edelsteine Onyx, Kristall, in der Astrologie Saturn im Wassermann. Und als Ritual das Fasten oder Meditation.
𝓮𝓲𝓰𝓮𝓷𝓮 𝓖𝓮𝓭𝓪𝓷𝓴𝓮𝓷 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓮𝓷 𝓔𝓻𝓮𝓶𝓲𝓽:
In jeder Entwicklungsreise kommt man beim Suchen und Erforschen der äußeren Welt(en) an Grenzen. Ab einer gewissen Tiefe führen die Wege nach innen. Das innere ist ein Abbild des äußeren (oder umgekehrt). Die Interpretation und Prägung des äußeren geschieht immer durch die Brille der inneren Einfärbungen. Unsere Erfahrungen und Erwartungen prägen unsere Wege. Diese kann man auch aktiv gestalten – aus uns selbst heraus. Und auch die Fragen nach dem Woher, Wohin und Warum lassen sich nicht im äußeren finden. Früher oder später beginnen wir sie in uns zu suchen. Und nur da werden wie sie finden. Wenn unser inneres Licht strahlt und in die hintersten Ecken leuchten kann. Dann beginnt der Narr aus sich selbst heraus, im Einklang mit der Schöpfung zu erkennen und zu wirken.
𝓠𝓾𝓮𝓵𝓵𝓮𝓷:
eigene Bilder
Israel Regardie – Die Elemente der Magie ISBN 9-783499-1879-88, Seite 161
Papus – Tarot der Zigeuner ISBN 9-783502-2024-55, Seite 105-107, Seite 120-121
Angeles Arrien – Crowley Tarot ISBN 3-908644-78-X, Seite 84-89
Paul Forster Case – Schlüssel zur Ewigen Weisheit des Tarot ISBN 3-908644-87-9, Seite 103-107
Gerd Ziegler – Tarot Spiegel der Seele ISBN 3-908644-36-4 Seite 40-41
Arthur Edward Waite – Bildschlüssel zum Tarot ISBN 9-783908-6446-75 Seite 65
Aleister Crowley – Das Buch Thoth ISBN 3-921960-33-9 Seite 94-95
Akron und Hajo Banzaf – Der Crowley Tarot ISBN 978-3-442-21500-3 Seite 128-136
Tarot: Waite, B.O.T.A, Crowley, Tarot der weisen Frauen
𝓧 – 𝓖𝓵𝓾̈𝓬𝓴 / 𝓢𝓬𝓱𝓲𝓬𝓴𝓼𝓪𝓵𝓻𝓪𝓭
𝓢𝓮𝓹𝓱𝓮𝓻 𝓙𝓮𝓽𝔃𝓲𝓻𝓪𝓱: Jupiter
𝓭𝓮𝓾𝓽𝓼𝓬𝓱𝓮𝓻 𝓑𝓾𝓬𝓱𝓼𝓽𝓪𝓫𝓮: K
𝓱𝓮𝓫𝓻𝓪̈𝓲𝓼𝓬𝓱𝓮𝓻 𝓑𝓾𝓬𝓱𝓼𝓽𝓪𝓫𝓮 (𝓑𝓮𝓭𝓮𝓾𝓽𝓾𝓷𝓰): Caph (Handfläche)
𝓷𝓾𝓶𝓮𝓻𝓲𝓼𝓬𝓱𝓮𝓻 𝓦𝓮𝓻𝓽: 20
𝓑𝓲𝓵𝓭𝓼𝔂𝓶𝓫𝓸𝓵𝓲𝓴 𝓢𝓶𝓲𝓽𝓱/𝓦𝓪𝓲𝓽𝓮:
Die Gestaltung des großen Schlüssels im Raider Tarot ist die Darstellung des Rades des Hesekil von Eliphas Levis Buch – The Magical Ritual of the Sanctum Regnum angelehnt. In den Ecken sieht man auf Wolken mystische Tiere sitzen, die in Hesekiel 1, 10 und Offenbarung 4, 7 erwähnt werden. Sie entsprechen den Tierkreiszeichen Stier und Löwe, Adler, Skorpion und dem Wassermann. Die Zahlen dieser Zeichen im Tierkreis sind 2, 5, 8 und 11, also 26, den Zahlenwert von Yod-Heh-Wau-Heh. Das Yod im Namen wird durch den Löwen, das Heh durch den Adler, das Bohr durch den Menschen und das Heh durch den Bullen, also Stier, dargestellt. Damit symbolisieren sie die ewigen Formen einer Realität, die im Gegensatz zur Bewegung des Rades gleichbleibend sind, das, was war, ist und sein wird.
Das Rad ist das Symbol für einen Zyklus des kosmischen Ausdrucks und entspricht einer Abfolge von Ereignissen. Sein Zentrum ist die Welt der Archetypen, im inneren Kreis ist die Welt der Schöpfung, im mittleren die Welt der Formgebung und im äußeren Kreis die Welt der Materie. Die 8 Speichen sind mit den 8 zackigen Sternen von Schlüssel 17 gleichzusetzen und stehen für allumfassende Energie. Der zentrale Kreis ist identisch mit dem Lebensatem, das man auch auf dem Gewand des Narren 10mal findet.
Im Kreis der formgebenden Welt sieht man die alchemistischen Symbole für Quecksilber, Sulfur und Salz, sie entsprechen den 3 Gunas der Yoga-Philosophie:
– Sattva
– Rajas
– Tamas
Unten sieht man eines der alchemistischen Symbole für Auflösung, das dem Symbol des Wassermanns entspricht. Quecksilber ist das Bewusstsein, Salz ist die Unwissenheit und Sulfur die Leidenschaft und Aktivität. Auflösung ist grundlegend für das große Werk.
Die gelbe Schlange auf der linken Seite kriecht das Rad hinab, sie ruft die Vorstellung von Schwingungen wach und ist in derselben Farbe wie dem Planeten Merkur zugeordnet. Die Herabsteigung ist eine Darstellung der Involution der kosmischen Energie bis zur Ebene von Namen und Form. Es ist die Schlangenkraft, die durch Tet, durch den Löwen verbunden ist. Es ist auch die Kraft, die durch den Magier in seinen Garten hinabfließt und diese Kraft trägt die Botschaft des kosmischen Wellen in sich.
Hermanubis, also Hermes Anubis, der schakalköpfige ägyptische Gott, strebt auf der rechten Seite nach oben, um die Evolution von Bewusstsein und höherer Form zu verkörpern. Der Schakalkopf steht in seiner roten Farbe für Aktivität und Verlangen. Er symbolisiert das Durchschnittsniveau des Entwicklungsstandes des menschlichen Bewusstseins. Hinter ihm ist ein Segment des Rades, das nur wenige Menschen überschritten haben.
Die Sphinx steht für das sogenannte wahre Selbst des Menschen, hinter dem Schleier der Persönlichkeit. Sie steht für die Entfaltung der inneren Sinne, die den Äußeren entsprechen. Wenn man diese Entfaltung vollzieht, werden wir uns Dinge bewusst, die unsere Persönlichkeit transzendieren. Eines dieser Dinge ist das Rätsel der Existenz. Die Sphinx bleibt bewegungslos und das Rad dreht sich.
Die blaue Farbe stellt die Beziehung zum Gedächtnis her, die in Wirklichkeit Selbsterinnerung ist. Auf dem Rad im Kreis der Materie stehen die Buchstaben Taro, alternierend mit dem hebräischen Buchstaben des Wortes Yod-He-Vau-He. Als kabbalistischer Zahlenwert ergeben die Buchstaben Taro 671, die in der Kabbalah als zahlbestimmten Beinamen Malchut ergibt, während der Zahlenwert von Yod-He-Wau-He 26 ist. So gibt die Gesamtsumme der Zahlen 697, was die Quersumme 22 ergibt und der Kreis schließt sich, da diese mit dem Kreis assoziiert wird.
𝓐𝓻𝓽𝓱𝓾𝓻 𝓔 𝓦𝓪𝓲𝓽𝓮 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓪𝓼 𝓢𝓬𝓱𝓲𝓬𝓴𝓼𝓪𝓵𝓻𝓪𝓭 (𝓢𝓶𝓲𝓽𝓱/𝓦𝓪𝓲𝓽𝓮):
Waite ist beim Glücksrad grundlegend der Symbolik von Eliphas Levi gefolgt und hat sie mit minimalen Änderungen versehen. Die Darstellung entspricht somit fast der ägyptischen Symbolik. Er hat jedoch zum Beispiel Typhon in seiner Schlangenform dargestellt. Waite hat ebenfalls die vier lebenden Geschöpfe des Ezekiel in die Vier Eckpunkte gesetzt und folgt auch weiteren Angaben Levis in Bezug zur Vision des Ezekiel stehenden Tarotschlüssels.
Für Waite steht das Glücksrad als symbolisches Bild für die „unauffällige Bewegung des sich im Fluss befindlichen Universums und den Strom des menschlichen Lebens“. Das Gleichgewicht wird durch die Sphinx dargestellt. Auch Waite betont, dass die Karte die allgemeine Vorstellung des Zufalls verneint und eine Vorherbestimmung in das Rad interpretiert. Er weist ihr die Bedeutung von Grundursache, Ehre, Autorität, Fruchtbarkeit zu.
𝓟𝓪𝓾𝓵 𝓕𝓸𝓼𝓽𝓮𝓻 𝓒𝓪𝓼𝓮 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓪𝓼 𝓢𝓬𝓱𝓲𝓬𝓴𝓼𝓪𝓵𝓻𝓪𝓭 (𝓑.𝓞.𝓣.𝓐.):
Case ordnet das Rat des Schicksals dem Buchstaben Kaf und dem Zahlenwert 20 zu. Kaf bedeutet Krümmung, was an ein Rat erinnert, ein Rat, das verbindet. Kaf ist auch die Hand des Menschen in der Bedeutung des Be- und Zugreifens. Begreifen bedeutet auch Meistern, Verstehen. Reichtum und Armut entspricht dem Doppelbuchstaben Kaf.
Psychologisch gesehen bezieht sich dieser Schlüssel für Case auf das Gesetz der Periodizität in der geistigen Ebene. Sie bewirkt, dass mentale Zustände die Tendenz der Wiederkehr in bestimmten Perioden aufweisen. Es ist auch das Gesetz der Involution, bewusster Energie und der Evolution der personifizierten Form. Schließlich ist das Rad des Schicksals im Tarot das Symbol von Ursache und Wirkung. Gleichzeitig ist die Sonne mit dem Rat des Schicksals verbunden, als Abschluss des Tageswerks und verbunden mit Erfüllung, Vollendung, Erfolg. Bei den Freimaurern gab es die Löhne durch einen im Westen sitzenden Amtsinhaber. Jupiter ist der kraftzugeordnete Planet und Schütze das Tierkreiszeichen, sowie Fische. Jupiter ist im Krebs erhöht. Er wird hier auch Herr des Schicksals oder das größere Glück genannt.
Astrologisch gesehen steht Jupiter für:
– Bankier,
– Theologen,
– Würdenträger,
also Menschen, die Zugriff auf deutliche Darlegungen und Ideen haben und die das Wissen zur Anwendung und der Handhabung praktischer Angelegenheiten verfügen. Jupiter beherrscht auch den Blutkreislauf und kreisende Bewegungen. Als Farben sind Jupiter das Lila zugewiesen und die Töne sind das B bzw. Ais.
Die kabbalistische Bedeutung der Bewusstseinsform ist Intelligenz der Aussöhnung oder belohnende Intelligenz jener, die suchen. Aussöhnung bedeutet Bereinigung von Differenzen, aber auch Harmonie und Ordnung, wo die Qualität des Jupiters wieder zu erkennen ist. Die Bewusstseinsform bringt auch die Wahrnehmung des Gesetzes mit und löst das Versprechen „suche und du wirst finden“ ein. Aussöhnung bedeutet Übereinstimmung, Frieden, Ruhe und Freundschaft.
Im Grunde werden Gegensätze in Einklang gebracht und ausgeglichen. Die Elemente werden harmonisiert und das führt zu Wohlstand und Frieden. Der Titel Rat des Schicksals verbindet Rotation, kreisende Bewegungen, Auf- und Abstieg, also Evolution und Involution und dergleichen mit Fügung, Schicksal, Notwendigkeit, Wahrscheinlichkeit und Ähnlichem.
Spirituelle Lernsysteme beschreiben oft, dass etwas wie Zufall erscheint und weder Zweck noch Sinn dahinter zu erkennen ist, in Wahrheit aber unterschiedliche, unveränderliche Gesetze den Lauf der Dinge bestimmen. Man scheint einem Zufall unterworfen zu sein, dabei sind es höhere Pläne. Jede Wirkung ist eine Konsequenz der Ursachen und je besser wir die Gesetze verstehen und die Zyklen verstehen, umso vollkommener ist unsere Herrschaft über die Ereignisse. Vor allem liegt es an der Periodizität. Die Angelegenheiten der Menschen unterliegen einem Rhythmus, einer Regelmäßigkeit wie einem Pulsschlag.
Überdies weise können durch das Verständnis der Vergangenheit zukünftige Ereignisse voraussagen. Überdies ist ein Rat, das Symbol der Weiterentwicklung und Verbesserung, auch der Fortentwicklung unserer Zivilisation, eine Veredelung, das, was die Esoterik das große Werk nennt.
𝓟𝓪𝓹𝓾𝓼 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓪𝓼 𝓢𝓬𝓱𝓲𝓬𝓴𝓼𝓪𝓵𝓻𝓪𝓭 (𝓢𝓶𝓲𝓽𝓱/𝓦𝓪𝓲𝓽𝓮):
Laut Papus wird die erste Idee durch die Dreiheit ausgedrückt:
– Hermann Nubis, oder das Positive.
– Typhon und das Negative.
– die Sphinx als Gleichgewicht, als Herrscher.
Die zweite Idee wird durch das Rad ausgedrückt:
– Linie ohne Anfang und Ende, Symbol der Unendlichkeit.
So drückt das Glücksrad das unaufhörliche Gleichgewicht aus. Die Darstellung des Ablaufs der Ereignisse als Gesetz der Dreiheit. Es lenkt die göttlichen Manifestationen.
Urhieroglyphe: Zeigefinger
Kabbala: Malchut
Astronomie: Jungfrau
Schlüssel der Karte: Die Notwendigkeit
Schlüssel der Karte:Schlüssel der Karte: Die magische Macht
Schlüssel der Karte:Schlüssel der Karte: Die Kraft der Macht der Manifestation
𝓑𝓲𝓵𝓭𝓼𝔂𝓶𝓫𝓸𝓵𝓲𝓴 𝓗𝓪𝓻𝓻𝓲𝓼/𝓒𝓻𝓸𝔀𝓵𝓮𝔂:
Auch bei Crowley steht die Karte Glück, das Glücksrad, an der Position 10 und entspricht dem universalen Prinzip des Überflusses, der Expansion und des Reichtums. Astrologisch ist sie ebenfalls dem Jupiter als Planet des Glücks zugewiesen und erinnert uns daran, dass wir wie Fortuna in der römischen Mythologie unserem Leben eine positivere Richtung geben können.
Dazu müssen wir: objektiv bleiben wie die Sphinx,flexibel wie der Affe und nach neuen Möglichkeiten und Ausdrucksweisen unserer schöpferischen Kraft Ausschau halten wie das Krokodil.
Im Hintergrund sieht man zu Lichtblitzen explodierende Sterne, die für die Erfahrungen und Möglichkeiten entstehen, die unserem Leben eine positivere Richtung geben können. Diese Erfahrungen sind Aha-Erlebnisse und Gipfelerfahrungen. Die Wirbel im Hintergrund erinnern uns daran, dass Ausdehnung und Überfluss zu uns kommen durch Risikofreude und durch Interesse an neuen Möglichkeiten.
Das Glücksrad ist ein schöpferisches Lebenssymbol. Die Karte Glück oder das Glücksrad ist das beste Symbol, um Vorhaben wie Glück zu verstärken, aber auch Überfluss und Wohlstand im Leben zu nähern. Es ist ein Archetyp, der es ihrem Leben gestatten kann, eine glücksbringendere Richtung einzuschlagen. Durch Meditation und kreative Visualisierung unterstützt das Glücksrad ihre Affirmation und das Streben nach Reifen auf allen Ebenen.
𝓐𝓵𝓮𝓲𝓼𝓽𝓮𝓻 𝓒𝓻𝓸𝔀𝓵𝓮𝔂 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓪𝓼 𝓖𝓵𝓾̈𝓬𝓴 (𝓗𝓪𝓻𝓻𝓲𝓼/𝓒𝓻𝓸𝔀𝓵𝓮𝔂):
Crowley nennt das Schicksalsrad Glück und es liegt bei ihm an 10. Position. Die Karte ist bei ihm in Jupiter zugeordnet, der das große Glück genannt wird und entspricht bei ihm Kaph, der Handfläche. Es wäre engstirnig, laut Crowley, Glück als Symbol des guten Schicksals anzusehen. Er repräsentiert das Element des Glücks, der unberechenbar ist. Somit repräsentiert die Karte das Universum als einem ununterbrochenen Wandel.In der Mitte schwebt ein zehnspeichiges Rad, die in ihrer Anzahl den Sephiroth und Sphären von Malkuth entsprechen. Die drei Figuren auf dem Rad symbolisieren für Crowley die drei herrschenden Energieformen: Die bewaffnete Sphinx, Hermannubis, Typhon. Auch er beschreibt die drei Gunas des hinduistischen Systems:
Tamas: Dunkelheit, Faulheit, Dummheit, Schrägheit, Tod.
Gayas: Antrieb, Aufregung, Strahlkraft, Energie.
Satwas: Durchsichtigkeit, Klarheit, Intelligenz, Ruhe.
Sie entsprechen den drei hinduistischen Hauptkasten. Sie entsprechen auch den drei Qualitäten Schwefel, Quecksilber und Salz. Allerdings ist in dieser Karte die Zuordnung etwas verschieden.
𝓖𝓮𝓻𝓭 𝓩𝓲𝓮𝓰𝓵𝓮𝓻 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓪𝓼 𝓖𝓵𝓾̈𝓬𝓴 (𝓗𝓪𝓻𝓻𝓲𝓼/𝓒𝓻𝓸𝔀𝓵𝓮𝔂):
Ziegler sieht das Glück als Neubeginn, aber auch als Erweiterung oder großen Durchbruch. Er sieht es in seiner rein positiven Form als großes, unerwartetes Glück. Er sagt aber auch, dass es als Symbol der Ganzheit in einer ständigen Bewegung ist und dennoch die Gesamtheit unverändert ist. Er weist darauf hin, dass wenn es im Leben des Legenden keine Wunder gibt, dann stimmt etwas nicht, weil man die Möglichkeit zum großen Durchbruch hat und den Augenblick nutzen soll.
𝓐𝓴𝓻𝓸𝓷 & 𝓑𝓪𝓷𝔃𝓪𝓯 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓪𝓼 𝓖𝓵𝓾̈𝓬𝓴 (𝓗𝓪𝓻𝓻𝓲𝓼/𝓒𝓻𝓸𝔀𝓵𝓮𝔂):
Akron Banzaf ordnen das Glück dem Trieb stetes Werden und Vergehen zu. Für sie steht er für das Ziel Annahme von Schicksal, aber auch Verstehen der Lebensaufgabe. Das Leitbild ist das Rad als Symbol des kreisenden Himmels. Das Licht der Karte sehen sie in unerwarteten Wendungen und Dingen wie der Karma-Erkenntnis. Die Schatten des Glücks sind die Wendung zum schlechteren Fatalismus. Das Glück symbolisiert für sie unsere Aufgabenstellung. Sie entspricht damit dem Archetypen Schicksal.
Weitere Zuordnungen sind der Duft Kyfi (der Weihrauch des alten Ägyptens), die Edelsteine Fluorid oder Quarzglas, in der Astrologie Saturn, Neptun, Pluto und Uranus und als Ritual die Rückführung.
𝓮𝓲𝓰𝓮𝓷𝓮 𝓖𝓮𝓭𝓪𝓷𝓴𝓮𝓷 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓪𝓼 𝓖𝓵𝓾̈𝓬𝓴:
Das Rad / Glück liegt nicht grundlos in der Mitte des Arkanums. Alles besteht aus Zyklen, so auch das Leben, das Arkanum, die Reise des Narren. Ich denke beim Rad unweigerlich an hermetische Prinzipien wie „alles schwingt und ist in Bewegung“ aber auch „alles hat seine (ge)zeit(en) .. ein Ausschlag erfolgt durch seine Gegenbewegung“. Ja, stark vom Kybalion eingefärbt. Es sind Gesetzmässigkeiten die sich in vielen Bereichen wieder spiegeln. Auf die Reise bezogen hat der Narr im Eremiten seine (erste) Einweihung erhalten und das Licht in sich gefunden. Der zweite Teil der Reise geht nun wohl nach innen. Wo sich der Kreis schliesst, da der Mikrokosmos ein Abbild des Makrokosmos ist. Was im Grunde auch einem hermetischen Paradigma entspricht.
𝓠𝓾𝓮𝓵𝓵𝓮𝓷:
eigene Bilder
Israel Regardie – Die Elemente der Magie ISBN 9-783499-1879-88, Seite 161
Papus – Tarot der Zigeuner ISBN 9-783502-2024-55, Seite 105-107, Seite 122-125
Angeles Arrien – Crowley Tarot ISBN 3-908644-78-X, Seite 90-93
Paul Forster Case – Schlüssel zur Ewigen Weisheit des Tarot ISBN 3-908644-87-9, Seite 111-114
Gerd Ziegler – Tarot Spiegel der Seele ISBN 3-908644-36-4 Seite 42-43
Arthur Edward Waite – Bildschlüssel zum Tarot ISBN 9-783908-6446-75 Seite 67
Aleister Crowley – Das Buch Thoth ISBN 3-921960-33-9 Seite 96-97
Akron und Hajo Banzaf – Der Crowley Tarot ISBN 978-3-442-21500-3 Seite 137-148
Tarot: Waite, B.O.T.A, Crowley, Tarot der weisen Frauen