Hexenstern 🌒🌕🌘

𝓥 – 𝓓𝓮𝓻 𝓗𝓸𝓱𝓮𝓹𝓻𝓲𝓮𝓼𝓽𝓮𝓻 / 𝓓𝓮𝓻 𝓗𝓲𝓮𝓻𝓸𝓹𝓱𝓪𝓷𝓽

𝓢𝓮𝓹𝓱𝓮𝓻 𝓙𝓮𝓽𝔃𝓲𝓻𝓪𝓱: Stier

𝓭𝓮𝓾𝓽𝓼𝓬𝓱𝓮𝓻 𝓑𝓾𝓬𝓱𝓼𝓽𝓪𝓫𝓮: V

𝓱𝓮𝓫𝓻𝓪̈𝓲𝓼𝓬𝓱𝓮𝓻 𝓑𝓾𝓬𝓱𝓼𝓽𝓪𝓫𝓮 (𝓑𝓮𝓭𝓮𝓾𝓽𝓾𝓷𝓰): Vav (Nagel)

𝓷𝓾𝓶𝓮𝓻𝓲𝓼𝓬𝓱𝓮𝓻 𝓦𝓮𝓻𝓽: 6

𝓑𝓲𝓵𝓭𝓼𝔂𝓶𝓫𝓸𝓵𝓲𝓴 𝓢𝓶𝓲𝓽𝓱/𝓦𝓪𝓲𝓽𝓮:

Der Hierophant sitzt auf einem Steinthron zwischen zwei Säulen. Der Hintergrund und der Thron sind grau, der Mischung aus schwarz und weiß. Es steht für das Gleichgewicht der Gegensatzpaare. Die Ornamente auf den Säulen stellen phallische Symbole der Vereinigung dar. Die Säulen stehen auch für die Dualität aus Verbindung und Verknüpfung. Oben an den Lehnen des Throns befinden sich Symbole des Stiers. Seine Krone ist ein dreifaches Tiara, die aus Gold besteht und Weisheit und strahlende Energie bedeutet. Sein Obergewand ist rotorange und damit dem Stier entsprechend. Als Besatz hat es eine blaugrüne Borte die dem Skorpion zugeordnet ist (Komplementär zum Stier). Das Obergewand wird durch eine Nadel zusammengehalten, welche wie ein Halbmond aussieht. Unter seiner Robe trägt er ein blaues Gewand was an die Hohepriesterin erinnert. Und darunter ein weißes, wie beim Narren. Seine Schuhe sind mit Kreuzen verziert die auf die Vereinigung männlich weiblich positiv negativ hinweisen. Die selben Kreuze trägt er auch auf seinem Handrücken, auf dem Teppich und auf den Griffen der gekreuzten Schlüssel. In seiner linken Hand hält er einen Stab der die Herrschaft und Lebenskraft symbolisiert. Es ist golden und steht für die allumfassende ausstrahlende Macht steht. Das Zeichen seiner rechten Hand entspricht dem Zeichen der Geheimlehre die zwischen dem verhüllten und dem in Erscheinung tretenden Teil unterscheidet.
Die gekreuzten Schlüssel zu seinen Füßen stehen für die Sonnen- und Mondströme der ausstrahlenden Energie, die innere Türen zu den höheren Bewusstseinsebenen öffnen. Vor ihm knien Priester deren Roben die Blumen des Garten des Magiers aufgreifen. Der eine Priester, der mit Lilien verziert ist, symbolisiert das Denken. Der andere symbolisiert das Verlangen.

𝓐𝓻𝓽𝓱𝓾𝓻 𝓔 𝓦𝓪𝓲𝓽𝓮 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓮𝓷 𝓗𝓲𝓮𝓻𝓸𝓹𝓱𝓪𝓷𝓽 (𝓢𝓶𝓲𝓽𝓱/𝓦𝓪𝓲𝓽𝓮):

Waite weisst darauf hin, dass die Säulen der Karte Hohepriester andere sind, als die Säulen des Tempels der Hohepriesterin. Für ihn hat die Karte nicht nur die Bedeutung eines Papstes sondern eher die eines bedeutet die Kraft der Schlüssel. Er ist der Herrscher der exoterischen Religionen, im Gegensatz zur Hohepriesterin. Er steht für alle in Erscheinung tretenden  gerechten und heiligen Dinge. Er ist also Übermittler, aber auch Erlöser. Gesetz und Haupt. Er steht nicht für die Philosophie und nicht ihren theologischen Aspekt. Auch nicht Interpretation oder Religion an sich.

𝓟𝓪𝓾𝓵 𝓕𝓸𝓼𝓽𝓮𝓻 𝓒𝓪𝓼𝓮 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓮𝓷 𝓗𝓲𝓮𝓻𝓸𝓹𝓱𝓪𝓷𝓽 (𝓑.𝓞.𝓣.𝓐.):

Case ordnet den Hierophanten nach GD Tradition dem Buchstaben Waw und dem Zahlenwert 6 zu. Waw bedeutet Nagel oder Haken, also ein Bindeglied um (Gebäude-)Teile zusammen zu halten. Aber auch etwas wovon andere Dinge abhängen oder womit man etwas befestigt. Man kann es als etwa verstehen was Assistenz und geistige Unterstützung bedeutet. Im  Deutschen entspricht das hebrähische Waw dem und, was seine verbindende Eigenschaft zeigt; im hebrähischen wird es ähnlich verwendet. Case leitet davon ab, dass Waw für Vereinigung steht, was genau die Bedeutung von sanskrit Yoga ist. Yoga verbindet
Bewegungen mit der allumfassenden Bewusstseinsenergie, so dass man eine Bewusstseinserfahrung auf den Eben der Wirklichkeit hat, die Grundlage der Religionen ist, so Case. Der Hierophant ist ein Symbol jeder Bewustseinsaktivität, die sich in diesen Erfahrungen äußert.
Waw ist das Hören zugeordnet und verbindet Menschen durch Sprache miteinander. Es zeigt auch den inneren Hörsinn, was im Sanskrit sri „das Gehörte“ entspricht, das was der Offenbarung entspricht. Das höhere Wissen kommt meist von der inneren Stimme. Der Name der Bewusstseinsform die Waw zugeordnet ist, ist die Triumphierende und ewige Intelligenz. Sie triumphiert, weil sie Gewissheit über den Sieg der Lebenskraft schafft, die vor Vollendung des großen Werks steht. Ewig weil die Wahrheit der inneren Stimme und ihrer Offenbarungen allgegenwärtig und ewiglich wahr sind. Und weil sie das Bewusstsein auf eine Stufe der Ewigkeit heben kann.
Waw ist dem Stier zugeordnet. Ein fixes Erdzeichen, das vom Planeten Venus regiert wird. In ihm ist der Mond erhöht. Sei Name offenbart die Verbindung von Aleph und dem Lebensatem Ruach. Der Hohepriester gibt dem Narren eine Stimme. Einen Ausdruck. Die Offenbarung hat eine Stimme die das transzendente Wissen in Worte ausdrückt. Astrologisch steht der Stier für Verschlossenheit, Geheimhaltung. Durch die Erhöhung des Mondes haben die mentalen Funktionen ihre höchste Manifestation in den Gedanken und Erinnerungen. Die Farbskala des Stiers ist Rotorange und sein Ton ist das Cis bzw Des. Die Raumrichtung ist Süd-Ost und verbindet Sonne und Venus. Nach Case bedeutet dies die Verschmelzung der kosmischen Energie mit den schöpferischen erzeugenden Kräften des Unterbewusstseins.  Der Hierophant verbindet beide miteinander und bedeutet auch Enthüller heiliger Dinge (vergleiche die eleusinischen Mysterien). Manche nennen den Hierophanten Papst, was kabbalistisch nachvollziehbar ist, da es Vater bedeutet und Waw Chokmah (Weisheit) mit Chessed (Barmherzigkeit) verbindet. Weisheit wird auch Vater genannt.

𝓟𝓪𝓹𝓾𝓼 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓮𝓷 𝓗𝓲𝓮𝓻𝓸𝓹𝓱𝓪𝓷𝓽 (𝓢𝓶𝓲𝓽𝓱/𝓦𝓪𝓲𝓽𝓮):

Für Papus liegt der Hierophant an 5ter Stelle und ist He zugewiesen. Er sieht in ihm die Idee des Lebens und der Belebung, des Seins, der Vereinigung. Er bezeichnet ihn als in den Isismythen eingeweihte. Die Hohepriesterin wird durch den Hierophanten ergänzt. Er beschreibt das universelle Leben als negativen Teil des belebten Fluidums. Ihre Anziehung bringt die Liebe(nden 6) hervor.

Urhieroglyphe: der Hauch
Kabbala: Pechad (ein anderer Name für Geburah)
Astronomie: Widder
Schlüssel der Karte: Spiegelung des Willens DIE INTELLIGENZ
Schlüssel der Karte: Spiegelung des Könnens DIE AUTORITÄT
Schlüssel der Karte: Spiegelung der Weltseele DAS UNIVERSELLE LEBEN

𝓑𝓲𝓵𝓭𝓼𝔂𝓶𝓫𝓸𝓵𝓲𝓴 𝓗𝓪𝓻𝓻𝓲𝓼/𝓒𝓻𝓸𝔀𝓵𝓮𝔂:

Im Hohepriester sind Vater (Osiris), Mutter (Isis) und Kind (Horus) dargestellt. Sie stehen für verschiedene Dinge, zb für den Verlangen, jede spirituelle Lehre erforschen zu müssen, das archetypische Vertrauen in die Intuition und der Glaube unserer kindlichen Neugierde folgen zu können.  Zusammen stehen sie für einen spirituellen Weg, der das spirituelle Wissen in die Aussenwelt tragen und dort anwenden kann. Dafür steht auch der Stier, der inneren und äußeren Erfahrungen Form verleihen kann. Die fünfblättrige Lotusblüte auf dem Kopf des Hohepriesters steht für das erweiterte Bewusstsein nach seinen Einweihungen. Die Schlange, die sich um die Lotusblüte wickelt, steht für die Transformation (Erneuerung und Regeneration) die dafür notwendig ist. Die neun Dornen erinnern an die Dinge, die den Hohepriester dazu brachten seinen Glauben. Lebensstil oder die Identität zu verändern um mehr zu dem zu werden, der er bereits war. Die 4 Cherubime an den Ecken symbolisieren die Gaben, die der Hohepriester bei den Einweihungen anwenden kann. Der Stier ermahnt Ideen in die Tat umzusetzen, sie in Form zu bringen. Der Löwe steht für Expansion und Kreativität, die gelebt werden will. Der Wassermann ist das Symbol dass Menschen originelle Pioniere sein wollen und der Skorpion steht für Hingabe und Loyalität. Alle 4 Symbole finden sich auch beim Wagen und Universum wieder.
In seiner Hand hält der Hohepriester den Stab der Hingabe – eine Erinnerung, dass Geist Herz und Handeln dieselbe Absicht und das selbe Ziel haben sollte. Sie müssen ständig zueinander ausgerichtet werden. Der Thron des Hohepriesters ist von Elefanten gesäumt, die der Natur des Stiers entsprechen. Die Karten beinhaltet ein Hexa- und ein Pentagramm, die für Makro- und Mikrokosmos stehen.

𝓐𝓵𝓮𝓲𝓼𝓽𝓮𝓻 𝓒𝓻𝓸𝔀𝓵𝓮𝔂 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓮𝓷 𝓗𝓲𝓮𝓻𝓸𝓹𝓱𝓪𝓷𝓽 (𝓗𝓪𝓻𝓻𝓲𝓼/𝓒𝓻𝓸𝔀𝓵𝓮𝔂):

Crowley weist den Hohepriester der Zahl 6 und dem Buchstaben Vau zu, was Nagel bedeutet, weshalb 9 Nägel im oberen Teil der Karte zu sehen sind. Crowley beschreibt das Kind – Horus – als tanzend, weil sein Zeitalter beginnt. Es hat den sterbenden Gott als Zeitalter abgelöst. Den Herrscher der Karte sieht Crowley in der Venus und ihr Zeichen als Erde. In dem Zeichen ist auch der Mond erhöht. Die Symbolik des Stabes nach Crowley ist ebenfalls stellvertretend für Osiris, Isis und Horus.

𝓖𝓮𝓻𝓭 𝓩𝓲𝓮𝓰𝓵𝓮𝓻 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓮𝓷 𝓗𝓲𝓮𝓻𝓸𝓹𝓱𝓪𝓷𝓽 (𝓗𝓪𝓻𝓻𝓲𝓼/𝓒𝓻𝓸𝔀𝓵𝓮𝔂):

Laut Ziegler vereint der Hohepriester die Eigenschaften der 4 Cherubime in sich – den Stier mit seiner Materialität und Körperlichkeit, den Löwen als dynamisches, willensstarkes Feuers, die geistig-intellektuelle Ebene des Wassermanns und die emotionale Transformation des Skorpions. Das macht ihn zu einem Erleuchteten. Das Schwert der Isis, die für die Venus steht, zeigt ihre Ausgeglichenheit zwischen Wissen und Emotion. Er hat männliche und weibliche Anteile integriert und ausgeglichen. Das Kind ist Ausdruck natürlicher Weisheit, laut Ziegler. Die Lotusblüten interpretiert er als Zeichen reiner Liebe, die ausgestrahlt und gegeben wird.

𝓐𝓴𝓻𝓸𝓷 & 𝓑𝓪𝓷𝔃𝓪𝓯 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓮𝓷 𝓗𝓲𝓮𝓻𝓸𝓹𝓱𝓪𝓷𝓽 (𝓗𝓪𝓻𝓻𝓲𝓼/𝓒𝓻𝓸𝔀𝓵𝓮𝔂):

Akron Banzaf ordnen dem Hohepriester dem Trieb Suche nach verborgener Weisheit zu. Für sie steht er für das Ziel „Wissen und Erleuchtung von Wissenschaft und dogmatischer Religion unabhängig“. Das Licht des Hohepriesters beschrieben sie mit Sinn- und Wahrheitssuche und den Schatten mit Arroganz und Intoleranz.
Der Hohepriester symbolisiert für sie den Stellvertreter Gottes. Weitere Zuordnungen sind: der Duft Weihrauch, die Edelsteine Amethyst, Hyazinth und in der Astrologie Sonne im Schützen. Und als Ritual die Gottesdienst und Meditation.

𝓮𝓲𝓰𝓮𝓷𝓮 𝓖𝓮𝓭𝓪𝓷𝓴𝓮𝓷 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓮𝓷 𝓗𝓲𝓮𝓻𝓸𝓹𝓱𝓪𝓷𝓽:

Der Narr lernte seine Qualitäten und die Werkzeuge um sich herum kennen und begann sie zu nutzen. Nach und nach erkannte er dass es Gesetze und Mysterien gab, die er begann in die Welt zu bringen. Er nahm seine Macht an und begann seine eigenen Wege und Wünsche, im Einklang mit dem Transzendentalen zu erschaffen. Er kreiert nun seine eigene Welt und wurde so zu einem Eingeweihten, der seine unterschiedlichen Anteile vereint und daraus tiefere Einblicke bekommt. Er kennt Wege in sich, die andere nicht einmal erahnen und schafft es so, Dinge auszugleichen und eine Balance in seinem Handeln und sein zu finden. Er wirkt ganzheitlich, die Elemente in sich ausgeglichen und – u.a. – dadurch fähig seine Vorstellungen in die Welt(en) zu manifestieren.

𝓠𝓾𝓮𝓵𝓵𝓮𝓷:

eigene Bilder
Israel Regardie – Die Elemente der Magie ISBN 9-783499-1879-88, Seite 161
Papus – Tarot der Zigeuner ISBN 9-783502-2024-55, Seite 105-107, Seite 157-159
Angeles Arrien – Crowley Tarot ISBN 3-908644-78-X, Seite 57-62
Paul Forster Case – Schlüssel zur Ewigen Weisheit des Tarot ISBN 3-908644-87-9, Seite 35-40
Gerd Ziegler – Tarot Spiegel der Seele ISBN 3-908644-36-4 Seite 24-26
Arthur Edward Waite – Bildschlüssel zum Tarot ISBN 9-783908-6446-75 Seite 89
Aleister Crowley – Das Buch Thoth ISBN 3-921960-33-9 Seite 82-83
Akron und Hajo Banzaf – Der Crowley Tarot ISBN 978-3-442-21500-3 Seite 88-97
Lehrstoff THS – 1. Lehrjahr, Seite 50
Tarot: Waite, B.O.T.A, Crowley, Tarot der weisen Frauen