Hexenstern 🌒🌕🌘

𝓥𝓘𝓘 – 𝓓𝓮𝓻 𝓦𝓪𝓰𝓮𝓷

𝓢𝓮𝓹𝓱𝓮𝓻 𝓙𝓮𝓽𝔃𝓲𝓻𝓪𝓱: Krebs

𝓭𝓮𝓾𝓽𝓼𝓬𝓱𝓮𝓻 𝓑𝓾𝓬𝓱𝓼𝓽𝓪𝓫𝓮: Ch

𝓱𝓮𝓫𝓻𝓪̈𝓲𝓼𝓬𝓱𝓮𝓻 𝓑𝓾𝓬𝓱𝓼𝓽𝓪𝓫𝓮 (𝓑𝓮𝓭𝓮𝓾𝓽𝓾𝓷𝓰): Cheth (Zaun)

𝓷𝓾𝓶𝓮𝓻𝓲𝓼𝓬𝓱𝓮𝓻 𝓦𝓮𝓻𝓽: 8

𝓑𝓲𝓵𝓭𝓼𝔂𝓶𝓫𝓸𝓵𝓲𝓴 𝓢𝓶𝓲𝓽𝓱/𝓦𝓪𝓲𝓽𝓮:

Im Hintergrund des Wagen sieht man eine Stadt, die durch eine Art steinernen Zaun befestigt ist. Die Häuser hinter dem Zaun verweisen auf Beth (den Magier). Man findet aber auch andere vorhergehende Tarotkarten im Wagen verborgen: die Fenster in den Häusern verweisen auf He (der Kaiser), Bäume und Fluss erinnern an die Kaiserin, wobei der Fluss ja ursprünglich in der Karte Hohepriesterin entstand und dem Fluss des Bewusstseins entspricht.
Der Wagen selbst wird aus einem Art Würfel gebildet, einer geometrischen Symbolik, wie sie auch bei Hohepriesterin und Kaiser verwendet wird. Aus dem Wagen ragen 4 Säulen, die einen Baldachin tragen. Die Zahl 4 entspricht der Ordnung und auch den Elementen.
Jede Säule ist in 2 gleiche Teile unterteilt, was auf das hermetische Axiom „wie oben so unten“ hinweist. Die Unterteilung erfolgt durch einen Ring der für das 5te Element (den Geist) steht. Der Baldachin besteht aus Sternen als Sinnbild der göttlichen Kräfte. Sie zeigen sich durch die 4 (respektive 5) Elemente, durch die sie Ausdruck auf der Erde bekommen. Sie stehen damit auch für die Wechselbeziehung von Planeten, Tierkreiszeichen und menschlichen Kräften. Sie stehen für die uns umgebenden Kräfte und die uns innewohnenden Kräfte, das was Levi Astrallicht nannte.
Das Schild auf dem Wagen steht in enger Beziehung zu Chet und der Mauer. In älteren Tarotkarten hat er die Aufschrift .V.T (Punkte links, damit klar ist, dass sie von rechts nach links gelesen werden müssen). Somit bedeuten sie taw – der letzte Buchstabe des hebräischen Alphabets. Es entspricht dem Kreuz auf der Brust der Hohepriesterin (Ausgleich/die Vereinigung zwischen weiblichen und männlichen, positiven und negativen, aktiven und passiven Elementen). Über dem Schild sieht man eine Variante des geflügelten goldenen Globus, der für die Ebene des Selbst-Bewusstseins steht, was dem Magier entspricht). Die blauen Flügel entsprechen der Hohepriesterin und dem Streben.
Der Wagenlenker trägte eine Krone. Im Waite ist sie mit einem Achteck verziert, der – ähnlich dem Pentagramm – der Herrschaft des Geistes entspricht. Im B.O.T.A. ist sie mit 3 goldenen Pentagrammen – Symbole für die Herrschaft des Geistes. Es sind 3 weil sich ihre Kontrolle über die 3 Welten erstreckt. Die Haare des Lenkers sind blond, wie im Narren und in der Kaiserin. Die Halbmonde auf seinen Schultern stehen für die Herrschaft des Mondes in den Krebsen. Der grüngelbliche Panzer steht für den Schutz des kreativen Vorstellungsvermögens und steht im Bezug zur Kaiserin und der Venus. Das Quadrat auf dem Harnisch steht für die Ordnung. Bei B.O.T.A. sind 3 T zu sehen, die jeweils für die begrenzende Macht des Saturn und Taw stehen und somit in Zusammenhang mit dem .V.T zu sehen sind. Der Gürtel des Wagenlenkers ist Gold und steht für die Liebe, es ist das Symbol der Krebse zu erkennen. Die Schiefe des Gürtels steht für die Ekliptik und somit für den Einfluss der Gestirne. Sein Rock ist in 8 Segmente unterteilt und mit geomantischen Symbolen verziert die bei der Herstellung von Talismane verwendet werden. Die 8 findet sich auch im Zepter des Lenkers wieder, das auch mit einem Halbmond verziert ist – eine Vereinigung der Symbole des Kopfes des Magiers und der Krone der Hohepriesterin. Der Wagenlenker vereinigt die Ebene der Selbst-Bewusstheit mit der Ebene des Unterbewusstseins.
In vielem ist der Wagenlenker eine Vereinigung der vorherigen Karten. Er ist das wahre Selbst und die Meisterschaft. Die Karte steht somit auch für die menschliche Persönlichkeit als lebendiger Tempel als Kanal und Ausdruck der Herrschaft über die Dinge.
Ursprünglich zogen Pferde den Wagen. Levi prägte Sphinxe. Sie symbolisieren Kräfte die Menschen und Tiere gemeinsam haben. Sie tragen unterschiedliche Farben als Sinnbild der beiden Säulen. Sie stehen auch für die Sinne die uns immer mal wieder vor Rätsel stellen.

𝓐𝓻𝓽𝓱𝓾𝓻 𝓔 𝓦𝓪𝓲𝓽𝓮 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓮𝓷 𝓦𝓪𝓰𝓮𝓷 (𝓢𝓶𝓲𝓽𝓱/𝓦𝓪𝓲𝓽𝓮):

Waite sieht im Wagenlenker einen Prinzen der ein Schwert in seinen Händen hält. Er ist ein Überwinder auf allen Ebenen – auf der Verstandsebene, auf der wissenschaftlichen und auf Initiationen bezogen. Ein Triumpf auf der Ebene des Verstandes. Er betont dass er weder ein Symbol für die erbliche Königschaft noch für die Priesterschaft sei.

𝓟𝓪𝓾𝓵 𝓕𝓸𝓼𝓽𝓮𝓻 𝓒𝓪𝓼𝓮 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓮𝓷 𝓦𝓪𝓰𝓮𝓷 (𝓑.𝓞.𝓣.𝓐.):

Case ordnet den Wagen der Zahl 7 und dem Buchstaben Chet (Zaun) zu. Unter Zaun versteht er auch Einfriedung also Schutz und Verteidigung aber auch Sicherung. Das bringt ihn kurz wieder zurück zu Beth (Haus und den Magier). In der Kabbalah ist Chet der Sprache als Fähigkeit der Menschen zugeordnet. Wort sind wie Zäune im Bewusstsein eines Menschen (siehe der heute oft verwendete Begriff des Framing). Die zugewiesene Bewusstseinsform ist die Intelligenz des Hauses des Einflusses, in etwa ein Ausdruck dafür dass das menschliche Bewusstsein ein eingezäumter Bereich für einströmende, universelle Kräfte ist. Case beschreibt es als Kräfte die von außen der Persönlichkeit ein und werden durch Gedanken in eine Form gebracht und durch Worte nach außen getragen. Dadurch fliessen sie durch die Persönlichkeit in Ausdrucksweisen, aber auch Manifestationen. Case beschreibt denken und reden als hauptsächlich unbewusste Prozesse.  Unsere (gesprochenen und gedachten) Worte zb beruhen auf unbewussten Assoziationen und Mustern.
Chets Richtung ist Ost-Unten. Astrologisch ist Chet dem Krebs zugewiesen, der dem Element Wasser zugeordnet ist. Der Mond ist der Regent. Krebs beherrscht die Brust/den Brustkorb und den Magen. Die zugeordnete Farbe ist orangegelb und der Ton entspricht einem Dis bzw Es. Üblicherweise wird der Wagen auch Triumpfwagen genannt. Manchmal auch der Wagenlenker.
Für Case ist der Wagen eng mit dem Manifestieren des göttlichen Willens durch den Menschen verbunden.

𝓟𝓪𝓹𝓾𝓼 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓮𝓷 𝓦𝓪𝓰𝓮𝓷 (𝓢𝓶𝓲𝓽𝓱/𝓦𝓪𝓲𝓽𝓮):

Papus ordnet den Wagen der Zahl 7 und dem Buchstaben Sajin zu. Er sieht darin symbolisch einen Pfeil, etwas was der Mensch anwendet um zu herrschen und seine Ziele zu verwirklichen. Papus verweist darauf, dass die Karte die Symbole der Ordnung aus Arkanum 1 und 21 wieder gibt aber anders anordnet. Zb in den 4 Tieren, die sich in den 4 Symbolen des Magiers und den 4 Tieren der Universums wieder findet. Der Wagenlenker hat die Elementarkräfte besiegt und lenkt sie nun.

Urhieroglyphe: Pfeil
Kabbala: Hod
Astronomie: Zwilling
Schlüssel der Karte: Der Vater: der Mensch übernimmt die Rolle des Schöpfergottes
Schlüssel der Karte: Die Verwirklichung: Spiegelung des Könnens
Schlüssel der Karte: Das Astrallicht: Natur übernimmt die Funktion des Adam

𝓑𝓲𝓵𝓭𝓼𝔂𝓶𝓫𝓸𝓵𝓲𝓴 𝓗𝓪𝓻𝓻𝓲𝓼/𝓒𝓻𝓸𝔀𝓵𝓮𝔂:

Der Wagen des Harris/Crowley Tarots erinnert an einen Streitwagen. Die Karte steht hier für das universelle Prinzip des Wandels und der Verursachung. Wandel ist allgegenwärtig, was durch die 4 Säulen, die den 4 Elementen auf allen Ebenen entsprechen, symbolisieren. In seinen Händen hält der Wagenlenker ein Art Glücksrad, als Symbol dafür, dass es auch in unseren Händen liegt, wie und für welche Veränderung wir uns entscheiden. Welche Veränderungen unterstützen unsere Entwicklung und welche stärken uns? Diese Erinnerung wird auch durch den Krebs auf dem Kopf des Wagenlenkers angezeigt. Auf seiner goldenen Rüstung sind 10 Kristalle, die für unsere vergangenen Entscheidungen stehen. Jede Veränderung kann eine neue Wirklichkeit erschaffen und unser Wesen erweitern. Die Zahl 10 steht auch für das Glücksrad und stehen hier für glückliche also gute Entscheidungen.
Der Wagen wird von 4 Tieren gezogen und stehen für die 4 grundsätzlichen Bestandteile aller Veränderungen:

– der Stier: es ist wichtig greifbare Resultate zu sehen
– der Löwe: schätze deine Kreativität ein
– die Mutation aus Löwe und Stier: Kreativität will eine greifbare Gestalt annehmen
– der Wassermann: gehe Risiken ein. Leite etwas Neues ein
– der Skorpion: folge deinem Herzen und Sinn

Der Baldachin steht bei Harris/Crowley für unser emotionales Wesen, welches mit unserer Lebenskraft (dem Wind) verbunden ist. Dies ermöglicht uns greifbare Resultate zu erschaffen, welche durch den Feuerwagen, der als Symbol für unsere Intuition steht, befeuert werden.
Der gelbe Ziegelweg steht für unsere geistige Entwicklung. Er zeigt, dass unsere Entscheidungen richtig waren und wir den Weg in noch tieferer Hingabe gehen können.

𝓐𝓵𝓮𝓲𝓼𝓽𝓮𝓻 𝓒𝓻𝓸𝔀𝓵𝓮𝔂 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓮𝓷 𝓦𝓪𝓰𝓮𝓷 (𝓗𝓪𝓻𝓻𝓲𝓼/𝓒𝓻𝓸𝔀𝓵𝓮𝔂):

Crowley sieht den Wagen in Beziehung zum Krebs und somit zum Wasser, wovon Krebs das Kardinalzeichen ist. Er sieht in ihr Binahs Einflüsse, was er zb durch den blauen Baldachin darstellt. Die 4 Säulen bezeichnet er als die 4 Säulen des Universums (mit Verweis auf das Tetragrammaton) und die scharlachroten Räder zeigen den Einfluss Geburahs. Die Sphinxe sind für Crowley Cherubim. Die Aufgabe des Wagenlenkers sieht er darin, den heiligen Gral zu tragen. Bis auf diese Beschreibungen hält sich Crowley bedeckt, erwähnt jedoch, dass er sich  bei diesem Trumf sehr von Levi beeinflussen lies.

𝓖𝓮𝓻𝓭 𝓩𝓲𝓮𝓰𝓵𝓮𝓻 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓮𝓷 𝓦𝓪𝓰𝓮𝓷 (𝓗𝓪𝓻𝓻𝓲𝓼/𝓒𝓻𝓸𝔀𝓵𝓮𝔂):

Ziegler sieht im Wagen einen Neuanfang, ein Wechsel mit glücklichem Ausgang. Der Lenker des Wagens hält inne und prüft alle Konsequenzen ehe er startet. Wenn er sich entschieden hat, fährt er.

𝓐𝓴𝓻𝓸𝓷 & 𝓑𝓪𝓷𝔃𝓪𝓯 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓮𝓷 𝓦𝓪𝓰𝓮𝓷 (𝓗𝓪𝓻𝓻𝓲𝓼/𝓒𝓻𝓸𝔀𝓵𝓮𝔂):

Akron Banzaf ordnen den Wagen dem Trieb Eroberungswille zu. Er steht für sie für das Ziel der heilige Gral. Als Licht der Karte wird der Aufbruch der Kräfte und das Suchen und Finden des eigenen Platzes in der Welt bezeichnet. Der Schatten ist die Selbstherrlichkeit und der Größenwahn. Sie sehen in der Karte den dynamischen Willen der sich die Kräfte zu nutzen macht. Dies geschieht durch Rücksprache mit dem tiefen Inneren (Unterbewusstsein), welches zugleich ein Kanal zum höheren Selbst ist. Weitere Zuordnungen sind: die Düfte Zeder, Zypresse und Kardamon, der Edelstein Granat, in der Astrologie Mars und Widder in Verbindung zur Sonne oder Merkur. Und als Ritual die Reifeprobe.

𝓮𝓲𝓰𝓮𝓷𝓮 𝓖𝓮𝓭𝓪𝓷𝓴𝓮𝓷 𝓾̈𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓮𝓷 𝓦𝓪𝓰𝓮𝓷:

Der Narr hat nun die Meisterschaft über die Elemente, Zugang zu seinem Unterbewusstsein, Einblicke in die Mysterien, er hat seine daraus entstehende Kraft erkannt und ordnet sie dennoch in das große Ganze ein und unter, wurde dadurch erneut zum Eingeweihten und schaffte es seine verschiedenen Anteile zu vereinen und seine Kraft / seinen Einfluss weiter auszubauen. Er kennt nun die notwendigen Schritte und Gedanken sowie die einhergehenden Prüfungen die notwendig sind um weitere Wege zu beschreiten. Er ist bereit im Einklang mit all dem Erfahrenen die Elemente zu lenken, die Welt zu gestalten und seinen Weg weiter zu gehen. Der entscheidende Punkt ist die Ausgleichung vor der Manifestation, weil sonst die Manifestation das Gegenteil ebenfalls manifestiert und damit die Manifestation nicht mehr so wirksam ist. Je mehr dies auf den verschiedenen Ebenen bedacht und eingeflochten wurde, um so „stabiler“ lässt sich etwas in die Dualität unserer erlebten Welt bringen, ohne durch ihr – zwangsläufig erzeugtes Gegenstück – abgeschwächt zu werden. Der Wagen hat die Meisterschaft in diesem Punkt erreicht und kann punktgenau wirken.

𝓠𝓾𝓮𝓵𝓵𝓮𝓷:

eigene Bilder
Israel Regardie – Die Elemente der Magie ISBN 9-783499-1879-88, Seite 161
Papus – Tarot der Zigeuner ISBN 9-783502-2024-55, Seite 105-107, Seite 113-115
Angeles Arrien – Crowley Tarot ISBN 3-908644-78-X, Seite 73-78
Paul Forster Case – Schlüssel zur Ewigen Weisheit des Tarot ISBN 3-908644-87-9, Seite 87-92
Gerd Ziegler – Tarot Spiegel der Seele ISBN 3-908644-36-4 Seite 37-38
Arthur Edward Waite – Bildschlüssel zum Tarot ISBN 9-783908-6446-75 Seite 61
Aleister Crowley – Das Buch Thoth ISBN 3-921960-33-9 Seite 89-90
Akron und Hajo Banzaf – Der Crowley Tarot ISBN 978-3-442-21500-3 Seite 110-119
Lehrstoff THS – 1. Lehrjahr, Seite
Tarot: Waite, B.O.T.A, Crowley, Tarot der weisen Frauen